Der Vertrag von Helsinki, in dem vor 50 Jahren Eckdaten zur Sicherheit in Kriegen formuliert wurden, bleibt nach Worten des Papstes aktueller denn je.
"Heute ist es wichtiger als jemals zuvor, den Geist von Helsinki zu bewahren, den Dialog fortzusetzen, die Zusammenarbeit zu stärken und die Diplomatie zum bevorzugten Mittel zur Konfliktvermeidung und -lösung zu machen", sagte Leo XIV. am Mittwoch auf dem Petersplatz.
Mit der Unterzeichnung der Schlussakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) am 1. August 1975 hätten die 35 Staaten eine Rückkehr zu Menschenrechten eingeleitet, so der Papst bei der Generalaudienz vor Tausenden Menschen. Besonderes Augenmerk habe auf der Religionsfreiheit gelegen, einem der Fundamente der damals entstehenden Architektur der Zusammenarbeit von Vancouver bis Wladiwostok.
Die Teilnahme des Heiligen Stuhls an der Konferenz durch Erzbischof Agostino Casaroli (1914-1998), Kardinalstaatssekretär und Chefdiplomat von Papst Paul VI., habe dazu beigetragen, das politische und moralische Engagement für den Frieden zu fördern, unterstrich Leo.
In der Absichtserklärung von Helsinki verpflichteten sich die Staaten zur Unverletzlichkeit der Grenzen, zur friedlichen Regelung von Streitfällen, Nichteinmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten sowie zur Wahrung der Menschenrechte und Grundfreiheiten.
Frieden und Hoffnung in die Welt tragen
Vor der Generalaudienz, der ersten nach einer vierwöchigen Pause, hatte der Papst eine ausgiebige Runde im Papamobil über den Petersplatz gedreht, Hände geschüttelt, Kleinkinder gesegnet und kleine Geschenke wie T-Shirts, Flaggen und Basecaps entgegengenommen.
Auf der Piazza waren auch viele Teilnehmende des Weltjugendtreffens, zu dem der Vatikan bis Sonntag mindestens eine halbe Million Menschen aus rund 150 Ländern erwartet. Schon am Dienstagabend war der Papst überraschend nach der offiziellen Begrüßungsmesse auf dem Petersplatz aufgetreten und von den jungen Menschen begeistert empfangen worden.
Er ermutigte sie, Frieden und Hoffnung in die Welt zu tragen.