Papst will Pakt für nachhaltige Wirtschaft

 (DR)

Papst Franziskus hat einen globalen Pakt für nachhaltige Wirtschaft angeregt. Dazu lud er junge Ökonomen und Unternehmer aus aller Welt für kommenden März zu einem Treffen im mittelitalienischen Assisi ein. Von einer neuen Wirtschaft hänge das Schicksal des Planeten ab, betonte er in einer am Samstag veröffentlichten Botschaft. Für das Projekt wolle er auch führende Wirtschaftswissenschaftler und Manager gewinnen, kündigte der Papst an. Die Veranstaltung soll vom 26. bis 28. März 2020 stattfinden.

Das Treffen solle jene zusammenbringen, die sich in Studium und Praxis um eine alternative Wirtschaft bemühten, "die leben lässt und nicht tötet, die einschließt und nicht ausschließt, die menschlich macht und nicht entmenschlicht, die sich um die Schöpfung sorgt und sie nicht ausbeutet", so das Kirchenoberhaupt. Nötig sei ein neues Wirtschaftsmodell auf der Grundlage von Solidarität und Gleichheit.

Umweltschutz könne nicht von Gerechtigkeit für die Armen und von einer Lösung struktureller Probleme der Weltwirtschaft getrennt werden, so der Papst. "Solange unser Wirtschafts- und Sozialsystem auch nur ein Opfer fordert und auch nur einen Menschen aussortiert, kann es kein Fest der universalen Brüderlichkeit geben", schrieb er. Wachstumsmodelle müssten auch der Umwelt, dem Leben, der Familie, sozialer Gerechtigkeit, der Würde von Arbeitern und den Rechten kommender Generationen Rechnung tragen.

Mit dem Veranstaltungsort Assisi und dem Titel "Economy of Francesco" verweist der Papst auf den Ordensgründer Franz von Assisi (1181/82-1226), der durch seine radikale Armut und seine Schöpfungszugewandtheit bekannt wurde. Franziskus nannte ihn ein "Musterbeispiel für die Sorge um die Schwachen und eine ganzheitliche Ökologie", der das Evangelium auch auf wirtschaftlicher und sozialer Ebene in letzter Konsequenz gelebt habe.

Die Angehörigen der jungen Generation müssten den Aufbau einer neuen Gesellschaft in die Hand nehmen, so der Papst. Sie seien fähig, den "immer angstvolleren Schrei der Erde und ihrer Armen" zu hören. "Lasst nicht zu, dass andere die Protagonisten des Wandels sind. Ihr seid es, denen die Zukunft gehört", schrieb er. Seinen Aufruf richtete Franziskus an "alle Menschen guten Willens" unabhängig von Glauben oder Nationalität. (KNA, 11.5.19)