Papst Leo XIV. hat die katholischen Ordensgemeinschaften ermahnt, reale Begegnungen im Kloster nicht durch Videokonferenzen und Online-Meetings zu ersetzen. Bei einem Treffen mit der internationalen Vereinigung männlicher Ordensoberer sagte der Papst am Mittwoch im Vatikan, die Online-Welt biete "immense Möglichkeiten für das Gemeinleben" und für den Verkündigungsauftrag.
Dazu führte er aus: "So erreichen wir Menschen, die weit entfernt sind, können den Glauben durch neue Sprachen teilen und auch zu denjenigen vordringen, denen es auf herkömmlichem Wege schwerfällt, sich unseren Gemeinschaften anzunähern."
Papst sieht Risiken der digitalen Welt
Doch berge das Digitale auch Risiken: "Es ist zum Beispiel leicht, sich von der Idee verführen zu lassen, echte Beziehungen zwischen Menschen, in denen Präsenz, langes und geduldiges Zuhören und ein tiefer Austausch von Ideen und Gefühlen unerlässlich sind, durch eine bloße virtuelle Verbindung zu ersetzen", so die Mahnung des Papstes, der selbst häufig online über Video kommuniziert.
Die Verantwortlichen in den Klöstern und Ordensgemeinschaften sollten darüber wachen, "dass die technischen Mittel nicht die Echtheit der Beziehungen in Mitleidenschaft ziehen". Dies gelte auch für die Generalkapitel, Ratsversammlungen und andere Treffen, bei denen die Ordensgemeinschaften wichtige Fragen debattieren und entscheiden.
Sie sollten besser nicht online und auf Distanz stattfinden, so der Papst. Denn: "Die Mühe, sich zusammenzusetzen und auszutauschen, gehört zu unserer Identität". Die Kirche müsse hier eine gute Balance zwischen Altem und Neuem finden. Es gelte, "die Beziehung zu Gott und zu den Mitbrüdern zu pflegen, ohne aus Furcht oder Faulheit die neuen Gaben außer Acht zu lassen, die Gott uns anvertraut."