Papst verzichtet auf die kommende Generalaudienz

Öffentliches Leben in Rom steht still

Papst Franziskus verzichtet am nächsten Mittwoch auf die übliche Generalaudienz. Das gab der Vatikan ohne Angabe von Gründen bekannt. Das Mittagsgebet zu Mariä Himmelfahrt am Dienstag werde aber stattfinden, hieß es.

Papst Franziskus grüßt begeisterte Ordensleute während der Generalaudienz / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus grüßt begeisterte Ordensleute während der Generalaudienz / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Das Fest ist in Italien nationaler Feiertag. Am Donnerstag will Franziskus den Präsidenten Madagaskars, Andry Rajoelina, empfangen.

Öffentliches Leben in Rom steht weitgehend still

Grund für das Auslassen der Generalaudienz dürfte ein spezieller Anlass sein: Am 15. August begehen die Italiener auch den "Ferragosto". Rund um diesen Termin steht das öffentliche Leben in Rom weitgehend still. Ärzte lehnen Patienten ab und bitten sie, erst im September zu kommen.

Kolosseum in Rom / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kolosseum in Rom / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Ämter haben geschlossen oder sind allenfalls minimal besetzt. Viele Geschäfte und Restaurants lassen die Rollläden herunter. In etlichen katholischen Pfarreien wird die Zahl der Gottesdienste reduziert.

Kaiser Augustus hat es erfunden

Erfinder der Augustruhe war der römische Kaiser Augustus. Er soll bereits im Jahr 18 vor Christus die "Feriae Augusti" eingeführt haben. Die Römer sollten in der heißesten Zeit des Jahres Tage der Erholung genießen.

Ursprünglich, so findet sich in einigen Quellen, lag der Termin auf dem 1. August und wurde später mit Mariä Himmelfahrt zusammengelegt. Den Brauch, an diesem Tag aus den Städten hinaus aufs Land zu fahren, führten Jahrhunderte später die italienischen Faschisten ein. Mit ermäßigten Zugtickets sollten die Italiener so die Schönheit ihrer Heimat erkunden.

Mariä Himmelfahrt

Am 15. August feiert die katholische Kirche das Hochfest Mariä Himmelfahrt. Es hat seinen Ursprung in der Ostkirche, wo es im Jahr 431 eingeführt wurde. In der römischen Kirche wird die – in der Bibel nicht beschriebene – Aufnahme Mariens in den Himmel seit dem 7. Jahrhundert gefeiert, in Deutschland seit dem 9. Jahrhundert.

Papst Pius XII. verkündete 1950 als vorerst letztes katholisches Dogma die "leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel". Ein Dogma ist ein mit höchster Autorität verfasster und unfehlbarer Lehr- und Glaubenssatz.

Mariä Himmelfahrt, Fenster der Kirche Notre-Dame-des-Airs / © P.Razzo (KNA)
Mariä Himmelfahrt, Fenster der Kirche Notre-Dame-des-Airs / © P.Razzo ( KNA )
Quelle:
KNA