Papst verurteilt Lebensmittelverschwendung

"Ökologie der Gerechtigkeit und der Nächstenliebe"

Papst Franziskus hat beim Angelus-Gebet zu einem nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln aufgerufen. Außerdem verurteilte er die Gewalt im Nahen Osten, sprach über die bevorstehende Afrika-Reise und erinnerte an die Lage im Kaukasus.

Papst Franziskus beim Angelusgebet am 29. Januar 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim Angelusgebet am 29. Januar 2023 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Er verurteilte die Verschwendung von Nahrungsmitteln, "während so viele Menschen hungern und an Hunger sterben". Niemandem dürfte es am Notwendigen fehlen. "Lasst uns nicht verschwenden, was wir haben, sondern eine Ökologie der Gerechtigkeit und der Nächstenliebe verbreiten!", appellierte der Papst während des Angelusgebets auf dem Petersplatz.

Jeder Mensch einzigartig

Gleiches gelte für Menschen. Jede Person sei "ein heiliges und einzigartiges Geschenk, in jedem Alter und in jedem Zustand", so Franziskus. Es dürfe nicht sein, dass Menschen fallengelassen werden.

Dies gelte vor allem für die Schwächsten: ungeborene Kinder, alte Menschen, Bedürftige und Benachteiligte. "Lasst das Leben immer achten und fördern!", sagte das Kirchenoberhaupt.

Zum Welt-Lepra-Tag am Sonntag drückte Franziskus allen Erkrankten seine Nähe aus. Er hoffe auf eine vollständige Integration dieser Menschen.

Papst Franziskus am 29. Januar 2023 im Vatikan / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus am 29. Januar 2023 im Vatikan / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Gewalt im Heiligen Land verurteilt

Papst Franziskus verurteilte die Eskalation der Gewalt im Heiligen Land. Mit großen Schmerz höre er die Nachrichten aus dem Heiligen Land, so das Kirchenoberhaupt am Sonntag auf dem Petersplatz. Franziskus gedachte der bei einer Militäraktion im Westjordanland getöteten Palästinenser. Weiter empfinde er Schmerz über den Anschlag am Freitagabend in Jerusalem, bei dem sieben Juden und der mutmaßliche palästinensische Attentäter getötet wurden.

Der Täter hatte beim Angriff auf die Synagoge in der israelischen Ostjerusalemer Siedlung Neve Yaakov sieben Menschen erschossen und mehrere weitere teils schwer verletzt. Die Polizei tötete wenig später einen 21-jährigen Palästinenser auf der Flucht. Am Tag zuvor waren bei einem Einsatz der israelischen Armee im Flüchtlingslager Dschenin neun Palästinenser getötet und 20 weitere verletzt worden.

Diese Eskalation der Gewalt lasse die wenigen Hoffnungsschimmer für Frieden schwinden, sagte der Papst. Zugleich appellierte er an die beiden Regierungen und die internationale Gemeinschaft, "dass sofort andere Wege gefunden werden, die auf dem Dialog und der wahren Suche nach dem Frieden beruhen".

Beistand für seine Afrika-Reise

Papst Franziskus bat um geistigen Beistand für seine bevorstehende Reise in den Kongo und Südsudan. Schon lange habe er diese beiden Länder besuchen wollen, erklärte Franziskus am Sonntag auf dem Petersplatz. Am Dienstag werde er "als Pilger des Friedens und der Versöhnung" dorthin reisen. "Ich bitte alle, diese Reise mit ihrem Gebet zu begleiten", so der Papst.

Vom 31. Januar bis 5. Februar reist Franziskus erst in die Demokratische Republik Kongo, dann in den Südsudan. Im Südsudan begleiten ihn der anglikanische Primas, Erzbischof Justin Welby von Canterbury, und der Moderator der presbyterianischen Kirche Schottlands, Iain Greenshields, auf der ökumenischen "Pilgerfahrt für den Frieden".

Humanitäre Notlage im Kaukasus

Papst Franziskus hat an die humanitäre Notlage im Kaukasus erinnert. Es müssten alle Mittel und Wege gefunden werden, um diese Situation in den Griff zu bekommen, so Franziskus am Sonntag im Vatikan. Er stehe an der Seite derer, die im Winter diesen unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt sind.

Seit Mitte Dezember besetzten von Aserbaidschan gesteuerten Kräfte die einzige Straße, die die armenischen Enklave Berg-Karabach mit Armenien verbindet. Rund 120.000 Menschen sind dort isoliert, die prekäre Versorgungslage spitzt sich immer weiter zu.

 

Quelle:
KNA