Papst trifft Holocaust-Überlebende Edith Bruck

Über "schmerzlichste Aspekte" sprechen

Papst Franziskus hat am Holocaust-Gedenktag die Auschwitz-Überlebende Edith Bruck getroffen. Beide sprachen darüber, die Erinnerung an die NS-Zeit an die Jugend weitergeben zu müssen, damit sich eine solche Tragödie nicht wiederhole.

Papst Franziskus und Edith Bruck (VM)
Papst Franziskus und Edith Bruck / ( VM )
Papst Franziskus und Edith Bruck (VM)
Papst Franziskus und Edith Bruck / ( VM )

Der 85-Jährige und die 90 Jahre alte Schriftstellerin hätten im Gästehaus Santa Marta "ein langes und liebevolles Gespräch geführt", teilte der Vatikan am Donnerstagabend mit. Vor rund einem Jahr hatte Franziskus Bruck bereits in ihrer Wohnung in Rom besucht. Auf einem Foto der beiden vom Donnerstag umarmen sie sich herzlich.

Beide bekräftigten demnach, wie ungemein wichtig es sei, die Erinnerung an die NS-Zeit an die Jugend weiterzugeben. Auch über die "schmerzlichsten Aspekte" müsse berichtet werden, damit sich eine solche Tragödie nicht wiederhole.

Deportation ins KZ Auschwitz 

Bruck wurde als Edith Steinschreiber in Ungarn geboren und stammt aus einer jüdischen Familie. Bereits als Kind wurde sie mit ihrer Familie ins KZ Auschwitz deportiert. Sie erlebte auch das Grauen in den NS-Lagern Dachau und Bergen-Belsen, wo alliierte Soldaten sie schließlich 1945 befreiten.

Seit 1954 lebt Bruck in Italien. In ihren mehrfach ausgezeichneten Büchern beschäftigt sie sich häufig mit dem Holocaust. Im vergangenen Jahr war sie in Rom mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.

Auschwitz und der Holocaust-Gedenktag

Jeweils am 27. Januar wird weltweit der Opfer des Holocaust gedacht. Das Datum erinnert an die Befreiung der überlebenden Häftlinge des größten NS-Konzentrationslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen am 27. Januar 1945. Seit 1996 gedenken die Deutschen an diesem Tag der Millionen Opfer des Völkermords - in diesem Jahr zum 25. Mal. Im November 2005 verabschiedete auch die Vollversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution, die den 27. Januar zum weltweiten Gedenktag macht.

Ein Mann läuft mit Mundschutz durch das Holocaust-Mahnmal in Berlin / © Christophe Gateau (dpa)
Ein Mann läuft mit Mundschutz durch das Holocaust-Mahnmal in Berlin / © Christophe Gateau ( dpa )
Quelle:
KNA