Papst spricht mit Polens Präsident über Sicherheit in Europa

Religiöse Rechtfertigung von Konflikten ist Gotteslästerung

Einen Monat ist Polens Präsident Nawrocki nun im Amt, Papst Leo XIV. seit vier Monaten. Am Freitag trafen sich beide im Vatikan und sprachen über die Lage in Europa. Der Pontifex empfing zudem Jugendliche aus dem Mittelmeerraum.

Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Leo XIV. hat mit Polens neuem Präsidenten Karol Nawrocki über den Ukraine-Krieg und die Sicherheit in Europa gesprochen. Das teilte der Vatikan nach der Begegnung am Freitag mit.
Bei seinem ersten Vatikan-Besuch vier Wochen nach Amtsantritt traf Nawrocki auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem Vatikan-"Außenminister" zusammen, Erzbischof Paul Richard Gallagher. Dabei sei außerdem Polens sozio-politische Lage erörtert worden, hieß es.

Außerdem kritisierte Papst Leo die religiöse Rechtfertigung von Konflikten und Gewalt scharf. "Wir müssen diese Formen der Gotteslästerung, die den heiligen Namen Gottes entehren, ablehnen, und zwar durch die Art, wie wir unser Leben führen", sagte er vor einer Gruppe Jugendlicher ebenfalls am Freitag im Vatikan. "Wir sind aufgerufen, Gebet und Spiritualität zusammen mit dem Handeln als Quelle von Frieden und als Begegnungspunkte zwischen Traditionen und Kulturen zu pflegen."

Der Präsidentschaftskandidat Karol Nawrocki (M), der von der rechten Partei Recht und Gerechtigkeit unterstützt wird, begrüßt seine Anhänger, als er nach der Stichwahl bei den Präsidentschaftswahlen an seinem Amtssitz ankommt.  / © Czarek Sokolowski/AP (dpa)
Der Präsidentschaftskandidat Karol Nawrocki (M), der von der rechten Partei Recht und Gerechtigkeit unterstützt wird, begrüßt seine Anhänger, als er nach der Stichwahl bei den Präsidentschaftswahlen an seinem Amtssitz ankommt. / © Czarek Sokolowski/AP ( dpa )
Karol Nawrocki ist der Staatspräsident Polens.

Frieden stehe auf der Tagesordnung der internationalen Führungskräfte, so der Papst weiter. Er sei Gegenstand globaler Diskussionen, aber leider werde er oft auf einen bloßen Slogan reduziert. "Was wir brauchen, ist, den Frieden in unseren eigenen Herzen und in unseren Beziehungen zu pflegen, ihn in unserem täglichen Handeln aufblühen zu lassen, uns für Versöhnung in unseren Familien, unseren Gemeinschaften, unseren Schulen und Arbeitsplätzen, in der Kirche und unter den Kirchen einzusetzen."

Die jungen Menschen aus dem Mittelmeerraum rief er auf, Friedensstifter zu sein. Das sei keine leichte Aufgabe, so Leo XIV. "Sie zwingt uns, unsere Komfortzone der Ablenkung und Gleichgültigkeit zu verlassen, und kann durchaus auf Widerstand bei denen stoßen, die ein Interesse daran haben, Konflikte aufrechtzuerhalten." Doch sollten die Jugendlichen nicht aufgeben, auch wenn jemand ihr Handeln nicht verstehe.

Leo XIV.: Das Leben von Robert Francis Prevost bis zur Papstwahl

Die Medien sind in Aufregung um den neuen Papst: War er Bischof in den USA? Oder in Peru? Wie kam er in den Vatikan? Zeit für eine Übersicht.

Der neue Papst Leo XIV. aus den USA ist als Ordensmann in Rom, in der vatikanischen Kurie und der Weltkirche zuhause. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) nennt wichtige Stationen seines Lebens vor der Wahl:

 Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst, Leo XIV. / © Riccardo De Luca/AP (dpa)
Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst, Leo XIV. / © Riccardo De Luca/AP ( dpa )
Quelle:
DR , KNA

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