Papst Leo XIV. hat mit Polens neuem Präsidenten Karol Nawrocki über den Ukraine-Krieg und die Sicherheit in Europa gesprochen. Das teilte der Vatikan nach der Begegnung am Freitag mit.
Bei seinem ersten Vatikan-Besuch vier Wochen nach Amtsantritt traf Nawrocki auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem Vatikan-"Außenminister" zusammen, Erzbischof Paul Richard Gallagher. Dabei sei außerdem Polens sozio-politische Lage erörtert worden, hieß es.
Außerdem kritisierte Papst Leo die religiöse Rechtfertigung von Konflikten und Gewalt scharf. "Wir müssen diese Formen der Gotteslästerung, die den heiligen Namen Gottes entehren, ablehnen, und zwar durch die Art, wie wir unser Leben führen", sagte er vor einer Gruppe Jugendlicher ebenfalls am Freitag im Vatikan. "Wir sind aufgerufen, Gebet und Spiritualität zusammen mit dem Handeln als Quelle von Frieden und als Begegnungspunkte zwischen Traditionen und Kulturen zu pflegen."
Frieden stehe auf der Tagesordnung der internationalen Führungskräfte, so der Papst weiter. Er sei Gegenstand globaler Diskussionen, aber leider werde er oft auf einen bloßen Slogan reduziert. "Was wir brauchen, ist, den Frieden in unseren eigenen Herzen und in unseren Beziehungen zu pflegen, ihn in unserem täglichen Handeln aufblühen zu lassen, uns für Versöhnung in unseren Familien, unseren Gemeinschaften, unseren Schulen und Arbeitsplätzen, in der Kirche und unter den Kirchen einzusetzen."
Die jungen Menschen aus dem Mittelmeerraum rief er auf, Friedensstifter zu sein. Das sei keine leichte Aufgabe, so Leo XIV. "Sie zwingt uns, unsere Komfortzone der Ablenkung und Gleichgültigkeit zu verlassen, und kann durchaus auf Widerstand bei denen stoßen, die ein Interesse daran haben, Konflikte aufrechtzuerhalten." Doch sollten die Jugendlichen nicht aufgeben, auch wenn jemand ihr Handeln nicht verstehe.