Papst schockiert über Bluttat an Grundschule in Texas

"Das Massaker bricht mir das Herz"

Nach dem Attentat an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas hat Papst Franziskus sein Beileid ausgedrückt. Er sprach sich für strengere Waffengesetze aus. Auch Bischof Bätzing zeigt sich "sprachlos" angesichts der Bluttat.

Papst Franziskus spricht bei seiner wöchentlichen Generalaudienz im Vatikan. / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus spricht bei seiner wöchentlichen Generalaudienz im Vatikan. / © Andrew Medichini ( dpa )

 

"Das Massaker an der Grundschule in Texas bricht mir das Herz", sagte das Kirchenoberhaupt am Ende seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Er bete für die Kinder, die getöteten Erwachsenen und ihre Familien.

Mindestens 19 Schüler unter den Todesopfern

"Es ist an der Zeit, dem wahllosen Handel mit Waffen ein Ende zu setzen", forderte das Kirchenoberhaupt. Alle sollten sich dafür einsetzen, "dass sich solche Tragödien nie wieder ereignen können". Die Menschen auf dem Platz applaudierten ihm für seine Worte.

Am Dienstag hatte ein 18-Jähriger an einer Grundschule in der Stadt Uvalde mindestens 19 Kinder erschossen, bevor er selbst von Sicherheitskräften erschossen wurde. Es ist einer der Amokläufe mit den meisten Opfern in der US-Geschichte.

Bätzing: "Der Wahnsinn und der Hass kennen keine Grenze"

Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz ( KNA )

Nach der Ermordung mehrerer Kinder an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas zeigt sich auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, "sprachlos". "Der Wahnsinn und der Hass kennen keine Grenze", erklärte er am Mittwoch laut einem Tweet der Bischofskonferenz. Er bete für die Opfer und die Angehörigen.

Die katholischen Bischöfe in den USA haben mit Entsetzen auf die Nachricht von dem Amoklauf in einer Grundschule im Bundesstaat Texas reagiert. 

"Es hat zu viele Schießereien an Schulen gegeben, zu viele Tötungen von Unschuldigen", sagte Bischofskonferenz-Sprecherin Chieko Noguchi in einer ersten Reaktion am Dienstag (Ortszeit). "Jeder von uns muss in sich gehen und nach Wegen suchen, wie wir mehr tun können, um diese Epidemie des Bösen und der Gewalt zu verstehen, und unsere gewählten Vertreter anflehen, uns beim Handeln zu helfen." Die Bischöfe riefen dazu auf, sich den Gebeten für die Menschen in Uvalde anzuschließen.

Erzbischof Garcia-Siller nach Uvalde gefahren

San Antonios Erzbischof Gustavo Garcia-Siller war unmittelbar nach Bekanntwerden der Ereignisse nach Uvalde gefahren. Bilder in US-Medien zeigten ihn vor einem Krankenhaus und einem örtlichen Bürgerzentrum, wo er Menschen Trost spendete. Die Erzdiözese werde für die Familien der Opfer da sein und "alles tun, was nötig ist", sagte er vor Medienvertretern. Noch am Abend feierte Garcia-Siller einen Gottesdienst in Uvalde. Zuvor hatte er in den Sozialen Medien zu Gebeten für die Opfer und zum Zusammenhalt aufgerufen.

Gegenüber dem Portal Crux kritisierte Garcia-Siller den Waffenkult in den USA und Politiker, "die im Allgemeinen nicht den Mut haben, die Waffen im Land zu kontrollieren". Man wisse noch nicht viel über den Täter, so der Erzbischof. Aber Waffen seien verfügbar und würden "zu Götzen gemacht". Dies sei ein "systemisches Problem".

Die US-amerikanischen Bischöfe haben in den vergangenen Jahren immer wieder strengere Waffengesetze angemahnt. Erst vergangene Woche forderten sie in einer Reaktion auf ein extremistisches Attentat in einem Supermarkt in Buffalo und eine Schusswaffenattacke in einer Kirche in Kalifornien "vernünftige und wirksame Formen der Regulierung von gefährlichen Waffen".

Besonders deutlich wurde am Mittwoch Chicagos Erzbischof Kardinal Blaise Cupich. "Das Recht, Waffen zu tragen, wird niemals wichtiger sein als das menschliche Leben. Auch unsere Kinder haben Rechte. Und unsere gewählten Vertreter haben die moralische Pflicht, sie zu schützen", forderte er auf Twitter.

Biden zur Waffenlobby nach Massaker an Schule

Nach dem Massaker an einer Grundschule im Bundesstaat Texas hat US-Präsident Joe Biden schärfere Waffengesetze gefordert. "Als Nation müssen wir uns fragen, wann in Gottes Namen wir der Waffenlobby die Stirn bieten werden", sagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus. "Die Vorstellung, dass ein 18-jähriger Junge in ein Waffengeschäft gehen und zwei Sturmgewehre kaufen kann, ist einfach falsch."

Protest gegen Waffen in den USA / © Andres Leighton (dpa)
Protest gegen Waffen in den USA / © Andres Leighton ( dpa )
Quelle:
KNA