Papst ruft zu Beten und Fasten für den Frieden auf

"Der Krieg radiert die Zukunft aus!"

Krieg im Nahen Osten, Krieg in der Ukraine: Papst Franziskus hat für diesen Freitag um 18 Uhr zu einem großen Friedensgebet aufgerufen. Auch deutsche Bistümer beteiligen sich. Franziskus will "Frieden in unserer Zeit" erflehen.

Autor/in:
Oliver Kelch
Der Nahe Osten ist umkämpft wie nie.  / © Mohammed Talatene (dpa)
Der Nahe Osten ist umkämpft wie nie. / © Mohammed Talatene ( dpa )

Mit einem weltweiten Gebet für Frieden möchte Papst Franziskus ein Zeichen setzen. Freitag, den 27. Oktober 2023 hat der Pontifex zum weltweiten Tag des Fastens und Betens für den Frieden ausgerufen.

Papst Franziskus vor einer Figur der Madonna von Fatima am 25. März 2022 während der Marienweihe für die Menschheit, insbesondere für Russland und die Ukraine. / © Vatican Pool/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus vor einer Figur der Madonna von Fatima am 25. März 2022 während der Marienweihe für die Menschheit, insbesondere für Russland und die Ukraine. / © Vatican Pool/Romano Siciliani ( KNA )

Um 18 Uhr wird er auf dem Petersplatz "im Geist der Buße" eine Stunde des Gebets halten, "um den Frieden in unserer Zeit zu erflehen", erläuterte er. Zuvor hatte er an die Situation im Nahen Osten erinnert: "Der Krieg löscht die Zukunft aus. Es sei beunruhigend, dass es jetzt zu einer möglichen Ausweitung des Konflikts kommen könnte, während so viele Kriegsfronten in der Welt bereits offen seien", sagte Papst Franziskus und forderte: "Lasst die Waffen schweigen, lasst den Schrei der Armen nach Frieden hören, des Volkes, der Kinder, der Brüder und Schwestern", unterstrich Papst Franziskus.

Papst Franziskus hat die Konfliktparteien im Nahen Osten eindringlich aufgerufen, eine humanitäre Katastrophe zu vermeiden. "Die mögliche Ausweitung des Konflikts ist beunruhigend. Es sind schon so viele Kriegsfronten aufgebrochen. Mögen die Waffen schweigen!" Weiter sagte Franziskus: "Der Krieg löst kein einziges Problem, er sät nur Tod und Zerstörung, er verstärkt den Hass und vervielfältigt die Rache. Der Krieg radiert die Zukunft aus!"

Katholische Bistümer beteiligen sich

Auch zahlreiche katholische Bistümer haben ihre Pfarreien aufgerufen, sich an dem Gebet zu beteiligen. Bischof Bertram Meier aus dem Bistum Augsburg bittet darum, sich diesen Tag und die damit verbundene Friedensinitiative zu einem Herzensanliegen zu machen. "Partei zu ergreifen für den Frieden könne in privatem Kreis wie auch gemeinschaftlich erfolgen, in den Pfarreien, kirchlichen Gruppen und Verbänden, in der Ordensgemeinschaft und bei geistlichen Bewegungen", so der Bischof. Die Formen, dieses Anliegen aufzugreifen, seien vielfältig. 

Kerzen brennen während des ökumenischen Gebetes für Frieden in der Ukraine, am 25. Februar 2022 in der Kirche Sankt Michael in München. Foto: Robert Kiderle/KNA / © Robert Kiderle (KNA)
Kerzen brennen während des ökumenischen Gebetes für Frieden in der Ukraine, am 25. Februar 2022 in der Kirche Sankt Michael in München. Foto: Robert Kiderle/KNA / © Robert Kiderle ( KNA )

Im Erzbistum Paderborn kommen Gemeindemitglieder aus Verne um 19.00 Uhr auf dem Vorplatz am Marienbrunnen zum Friedensgebet zusammen um für den Frieden in Israel, Palästina, der Ukraine und der Welt zu beten und in Duisburg wird die Karmelgemeinde ebenfalls zu einem Friedensgebet in die Karmelkirche am Innenhafen einladen.

Auch die weltweite Gemeinschaft von missio will Menschen miteinander verbinden. Missio startet heute auf missio.de ein Online-Friedensgebet für die Menschen im Nahen Osten. Man kann entweder ein Gebet beten, eine digitale Kerze anzünden oder auch eigene Gedanken teilen.

Auch in vielen europäischen Ländern wird am Freitag für den Frieden gebetet. In zahlreichen Gemeinden in Österreich, hunderten Kirchen in Italien sowie weiteren Ländern wie Spanien und Portugal wird es am Freitag Friedensgebete für Israel und Palästina geben. 

Friedensgebet im DOMRADIO-Nachtgebet

Im DOMRADIO-Nachtgebet möchte der Multimediasender Friedensgebete und Impulse von Hörerinnen und Hörern sowie Anwendern der Internetseite und der sozialen Medien sammeln. Diese Gebete können entweder als Kommentar bei Facebook geschrieben oder per E-Mail an gebet@domradio.de geschickt werden. Wir freuen uns auch über Ihre Sprachnachricht per WhatsApp an die 0221/258860.

Quelle:
DR