Papst ruft für Fastenzeit zu Hoffnung und Gemeinschaft auf

"Seite an Seite gehen"

Zur Fastenzeit, die am Aschermittwoch beginnt, wendet sich Franziskus mit einer Botschaft an Gläubige in aller Welt und erinnert an die österliche Freude der Auferstehung. Formuliert hatte er diese vor seinem Krankenhausaufenthalt.

Symbolbild Fastenzeit / © Corinne Simon (KNA)
Symbolbild Fastenzeit / © Corinne Simon ( KNA )

Zur bevorstehenden Fastenzeit ruft Papst Franziskus zu Hoffnung und Einsatz für Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit auf. Christen sollten sich aus ihrer Komfortzone bewegen und Lähmung, Angst und Hoffnungslosigkeit überwinden, heißt es in der am Dienstag vom Vatikan veröffentlichten Botschaft.

Eine Statue von Papst Johannes Paul II vor der Gemelli-Klinik  in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Eine Statue von Papst Johannes Paul II vor der Gemelli-Klinik in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Der in acht Sprachen vorliegende Text datiert vom 6. Februar, gut eine Woche vor Einweisung des Papstes in die römische Gemelli-Klinik; dort wird er immer noch wegen einer Atemwegserkrankung behandelt. Die Fastenzeit, auch österliche Bußzeit genannt, beginnt am Aschermittwoch (5. März) und endet am Ostersonntag (20. April).

Franziskus erinnert in seiner Botschaft an das Schicksal von Migranten, die aus "Elend und Gewalt fliehen und auf der Suche nach einem besseren Leben für sich und ihre Lieben sind". Es sei eine gute Übung für die Fastenzeit, sich mit der konkreten Realität der Betroffenen zu befassen.

"Christen keine Einzelgänger"

Überdies wirbt der 88-Jährige für eine synodale Kirche, die gemeinsam entscheide und handele; denn Christen sollten niemals Einzelgänger sein. Es gelte, "Seite an Seite zu gehen, ohne den anderen mit Füßen zu treten oder zu überwältigen, ohne Neid oder Heuchelei zu hegen, ohne dass jemand zurückbleibt oder sich ausgeschlossen fühlt", so Franziskus.

Die Gläubigen sollten sich in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Pfarrei oder Ordensgemeinschaft einbringen, mahnt der Papst.

Keinesfalls sollten sie sich "in Selbstbezogenheit verschanzen" und nur auf eigene Bedürfnisse achten. Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien rief er zu Zusammenarbeit im Dienst der Gemeinschaft auf.

Die Kirche lade dazu ein, sich für Gottes Gnade zu öffnen, um mit großer Freude den österlichen Triumph von Jesus Christus über Sünde und Tod durch die Auferstehung zu feiern. "Der Tod ist verwandelt worden in einen Sieg, und darin liegt der Glaube und die große Hoffnung der Christen: in der Auferstehung Christi", so die Botschaft von Franziskus.

Fastenzeit

Die 40-tägige christliche Fastenzeit beginnt Aschermittwoch und endet am Gründonnerstag vor Ostern. Seit dem 5. Jahrhundert rückte während der Vorbereitung auf Ostern das Fasten in den Mittelpunkt. Da an Sonntagen nicht gefastet werden sollte und sie deshalb nicht als Fastentage gezählt werden, wurde der Beginn der Fastenzeit offenbar im sechsten oder siebten Jahrhundert vom sechsten Sonntag vor Ostern auf den vorhergehenden Mittwoch, den Aschermittwoch, vorverlegt.

Fastenzeit / © Tomasetti (DR)
Fastenzeit / © Tomasetti ( DR )
Quelle:
KNA