Papst: Rot-Kreuz-Mitarbeiter sind Propheten und Samariter

Ohrfeigen verteilen

Papst Franziskus hat die Mitarbeiter des Roten Kreuzes als barmherzige Samariter der heutigen Zeit gewürdigt. Sie seien Propheten, die durchaus auch Ohrfeigen verteilen können, um Menschen aufzurütteln.

Italienisches Rotes Kreuz im Vatikan / © Gregorio Borgia (dpa)
Italienisches Rotes Kreuz im Vatikan / © Gregorio Borgia ( dpa )

Ihr Einsatz für die Erdbebenopfer in Italien sowie für Migranten und Flüchtlinge sei ein prophetisches Zeichen, sagte er bei einer Audienz für rund 7.000 Angehörige des Italienischen Roten Kreuzes am Samstag im Vatikan.

Ein Prophet aber sei einer, der durchaus "Ohrfeigen verteile", damit die Menschen aufwachten. Das tue er mit Worten und seiner Art zu leben. Ebenso sollten die Rot-Kreuz-Mitarbeiter mit ihrem Einsatz solche Watschen verteilen, damit eine Gesellschaft "aus ihrem sozialen Egoismus" aufwache und das Gute in ihrem Herzen wiederentdecke, sagte Franziskus.

Wie der Samariter aus der Bibel

Insgesamt verdiene die Arbeit des Roten Kreuzes in Italien wie weltweit noch mehr den Dank eines jeden Bürgers. Ihr Einsatz folge den gleichen Prinzipien, die auch den Samariter aus der Bibel geleitet hätten: Menschlichkeit, Unparteilichkeit und Neutralität.

So wie der Mann aus Samarien das am Straßenrand liegende Opfer nicht nach Herkunft, Glaube oder Schuld an seiner Lage gefragt habe, kümmere sich auch das Rote Kreuz um Menschen in Not, die sonst oft keiner sehe. Zudem gelte ihr Einsatz allen in Not, egal welcher Religion, Nationalität, Hautfarbe, Weltanschauung - und auch unabhängig davon, ob die Opfer an ihrer Lage schuld seien.


Quelle:
KNA
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