Papst nimmt Forscher aus Peking in Akademie auf

Dialog von Kirche und Wissenschaft

Seit 75 Jahren gibt es keine diplomatischen Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und dem Vatikan. Nur Geheimdiplomatie und neuerdings auch vermehrt kulturelle Beziehungen. Eine weitere ist nun hinzugekommen.

Päpstliche Akademie der Wissenschaften / © Romano Siciliani (KNA)
Päpstliche Akademie der Wissenschaften / © Romano Siciliani ( KNA )

Meng Anming, Professor für Entwicklungsbiologie an der Tsinghua-Universität in Peking, ist von Papst Franziskus zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften berufen worden. Das teilte das vatikanische Presseamt am Freitag mit.

Neue Mitglieder an der Päpstlichen Wissenschafts-Akademie

Anming gilt weltweit als einer der führenden Forscher in der Embryonalentwicklung von Tieren. Die 1911 gegründete Tsinhua-Universität gehört zu den neun besten Universitäten der Volksrepublik China. Unter den neu berufenen Mitgliedern der Päpstlichen Wissenschafts-Akademie ist ferner der Franzose Olivier Pourquié, Professor für Genetik an der Harvard Medical School. Er ist dort vor allem in der Stammzellen-Forschung tätig.

Der 1603 gegründeten Päpstlichen Akademie der Wissenschaften gehören 80 Wissenschaftler aus allen Kontinenten an. Sie wurde 1847 neu errichtet, um den Dialog zwischen der Spitze der katholischen Kirche und den Naturwissenschaften in der Moderne zu fördern. Die Mitglieder beruft der Papst in freier Entscheidung.

Katholische Kirche in China

Nach Schätzungen von Experten sind rund 10 Millionen der knapp 1,4 Milliarden Einwohnern der Volksrepublik China Katholiken; die Behörden verzeichnen jedoch lediglich 6 Millionen. Das US-Forschungsinstitut Pew geht von 9 Millionen aus. Als kleine Minderheit haben die Katholiken mit rund 100 Diözesen dennoch landesweit funktionierende Kirchenstrukturen.

Kruzifix in katholischer Kirche in China / © Katharina Ebel (KNA)
Kruzifix in katholischer Kirche in China / © Katharina Ebel ( KNA )
Quelle:
KNA