Papst mahnt in Myanmar zu "Achtung jeder ethnischen Gruppe"

 (DR)

Papst Franziskus hat in Myanmar zur Achtung "jeder ethnischen Gruppe" gemahnt. Frieden und nationale Versöhnung seien nur durch Gerechtigkeit und Einhaltung der Menschenrechte möglich, sagte er in der Hauptstadt Naypyidaw. Es gelte, Konflikte durch Dialog zu lösen und nicht mit Gewalt.

Der Begriff "Rohingya" fiel nicht in der ersten Myanmar-Rede des Papstes, die er am zweiten Reisetag an Vertreter der Zivilgesellschaft und des Diplomatischen Corps richtete. Der Kardinal von Rangun, Charles Bo, hatte dem Papst geraten, dieses Wort zu vermeiden, weil dies Spannungen verstärken könne. Im mehrheitlich buddhistischen Myanmar haben sich in den vergangenen Jahren ethnische und regionale Spannungen auch religiös aufgeladen.

Staatsrätin Aung San Suu Kyi betonte in ihrer Rede vor Papst Franziskus die Notwendigkeit von Frieden und Güte untereinander. Die Seligpreisungen Jesu seien bis heute "Programm und Herausforderung für politische und religiöse Anführer ebenso wie für Verantwortliche in Wirtschaft und Medien", sagte die Friedensnobelpreisträgerin und De-facto-Regierungschefin.

Zum Umgang mit der muslimischen Minderheit der Rohingya blieb Suu Kyi vage. Es sei "eine Herausforderung, eine Gesellschaft, Gemeinschaften und Unternehmen aufzubauen, indem man als Friedensstifter agiert".

Die Friedensnobelpreisträgerin, die ein hellblaues traditionelles Gewand trug, erinnerte an die Verfassungsprinzipien ihres Landes und an die Anfangsworte der Nationalhymne, "niemals abzuweichen vom Weg gerechter Freiheit". (kna/Stand 28.11.2017)