Papst macht Überlebenden des Erdbebens in L'Aquila Mut

Als widerstandsfähig erwiesen

Papst Franziskus hat zum Auftakt seines Pastoralbesuchs am Sonntag in L'Aquila den Überlebenden des Erdbebens von 2009 Respekt und Mut zugesprochen. Mehrere tausend Menschen waren zu der Begegnung auf dem Domplatz gekommen.

 Papst Franziskus bei seiner Ankunft in L Aquila / © Domenico Stinellis (dpa)
Papst Franziskus bei seiner Ankunft in L Aquila / © Domenico Stinellis ( dpa )

Bei einer Begegnung mit einem kurzen Gebet auf dem Domplatz der Abruzzen-Stadt sagte er, Worte alleine könnten nach dem tragischen Verlust von Menschenleben nicht wirklich trösten, dazu brauche es menschliche Nähe und Geschwisterlichkeit. Bei dem Beben der Stärke 5,8 kamen am 6. April 2009 mehr als 300 Menschen ums Leben.

Verwurzelt in christlichen und staatsbürgerlichen Tugenden

Papst Franziskus während seiner Ansprache in L Aquila / © Domenico Stinellis (dpa)
Papst Franziskus während seiner Ansprache in L Aquila / © Domenico Stinellis ( dpa )

Den Einwohnern der Stadt bescheinigte der Papst, sie hätten sich als widerstandsfähig erwiesen. Fest verwurzelt in ihren christlichen und staatsbürgerlichen Tugenden seien sie die schwere und langwierige Aufgabe des Wiederaufbaus angegangen. Nun gehe es darum, auch den geistigen, kulturellen und kirchlichen Wiederaufbau gemeinsam zu schaffen.

Erzbischof 2018 zum Kardinal erhoben

Zur Begegnung mit dem Papst am Sonntagmorgen waren mehrere tausend Menschen auf den Domplatz gekommen, unter ihnen auch viele Helfer des Katastrophenschutzes. Der Papst wurde begrüßt von Kardinal Giuseppe Petrocchi. Franziskus hatte den Erzbischof von L'Aquila 2018 zum Kardinal erhoben. Am frühen Nachmittag soll der Papst wieder in den Vatikan zurückkehren. Am Montag wird die mehrtägige Kardinalsversammlung fortgesetzt. In deren Rahmen hatte Franziskus am Samstag 20 Geistliche aus aller Welt in den Kardinalsstand erhoben und sie damit in sein wichtigstes Beratergremium berufen.

Hintergrund: Ablass-Wallfahrt "Perdonanza Celestiniana

Die Ablass-Wallfahrt "Perdonanza Celestiniana" im italienischen L'Aquila findet jährlich am 28. und 29. August statt. Pilgerfahrt geht auf Papst Coelestin V. zurück, der anlässlich seiner Krönung am 29. August 1294 in Santa Maria di Collemaggio verfügte, dass künftig jeder katholische Gläubige an den beiden Tagen den vollständigen Nachlass seiner Sündenstrafen erhalten könne. 

Eine Kirche vor einem Baukran in L'Aquila / © Stefano dal Pozzolo (KNA)
Eine Kirche vor einem Baukran in L'Aquila / © Stefano dal Pozzolo ( KNA )
Quelle:
KNA