Papst Leo XIV. stärkt US-Kirche im Einsatz für Migranten den Rücken

"Große Ermutigung in einer sehr schwierigen Zeit"

Papst Leo XIV. unterstützt die Kirche in den USA in ihrem Engagement für Migranten und hat die US-Bischöfe zur Einheit aufgerufen. Das sagte Bischof Mark Seitz aus El Paso nach seinem Treffen mit Papst Leo am Mittwoch im Vatikan.

Aufnahmelager für Asylsuchende in den USA / © Tom McCarthy Jr./OSV News (KNA)
Aufnahmelager für Asylsuchende in den USA / © Tom McCarthy Jr./OSV News ( KNA )

Der Vorsitzende des Migrationskomitees der US-Bischofskonferenz erklärte gegenüber dem US-amerikanischen "America Magazine" (Mittwoch), der Papst habe "die Arbeit, die wir leisten, um denen zu helfen, die unter diesem Terror leiden" gutgeheißen. Leo selbst habe das Wort "Terror" benutzt. Seitz erklärte weiter: "Ich denke, das ist eine große Ermutigung in einer sehr schwierigen Zeit."

Papst Leo XIV. im Papamobil / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. im Papamobil / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Weiter sagte Seitz, die Kirche können laut Leo XIV. zur Situation der Migranten in den Vereinigten Staaten nicht schweigen. Der Papst habe deutlich gemacht, dass die katholischen Bischöfe und die Kirche in den Vereinigten Staaten in dieser wichtigen Frage der Menschenwürde geeint auftreten sollten. Der Bischof hoffe, bei der nächsten Vollversammlung des US-Kirchenrates im November eine gemeinsame Erklärung zu diesem Thema verabschieden zu können.

"Wir müssen uns wieder bewusst machen, dass wir ein Land sind, das von Einwanderern aufgebaut wurde und immer noch von ihnen abhängt, und dass wir die von unseren Gründern formulierten Grundsätze zum Ausdruck bringen müssen: dass wir von unserem Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten ausgestattet wurden, die immer zu respektieren sind, und dass ein ordnungsgemäßes Verfahren immer zu respektieren ist", sagte Seitz. Diese gemeinsame Botschaft hoffe er, mit allen US-Bischöfen vertreten zu können.

Briefe und Videobotschaft von Migranten

Die US-Delegation hatte Papst Leo eine Videobotschaft und Briefe von Menschen übergeben, deren Familien von Abschiebung bedroht sind. 

Dazu sagte Seitz: "Sie wissen, dass der Heilige Vater nur begrenzte Möglichkeiten hat, ihre Situation durch Maßnahmen der Regierung zu verbessern", sagte er, "aber sie brachten zum Ausdruck, wie wichtig es für sie ist, die Kirche an ihrer Seite zu wissen, zu wissen, dass er für sie betet und sie unterstützt. Sie baten auch darum, dass er ihre Bischöfe und Priester ermutigen möge, ihnen in dieser Zeit nahe zu sein". 

Papst Leo ist sich laut Seitz der Situation der Einwanderer in den Vereinigten Staaten bewusst und hat seine Verbundenheit mit ihnen zum Ausdruck gebracht.

Der texanische Bischof Mark J. Seitz berührt die Hände von Menschen auf der mexikanischen Seite des Zauns. / © Bob Roller (KNA)
Der texanische Bischof Mark J. Seitz berührt die Hände von Menschen auf der mexikanischen Seite des Zauns. / © Bob Roller ( KNA )

Der Bischof beschrieb die Lage in den USA als "besorgniserregend": "Es ist eine Situation, die mich an die Handlungen eines autoritären Staates erinnert, der eine bestimmte Gruppe als Sündenbock benutzt, um seine Agenda zur Konsolidierung der Autorität fortzusetzen."

Er erinnerte an die menschenunwürdige Lage von Inhaftierten in den Gefangenenlagern und betonte: "Die meisten Menschen in diesen Lagern haben keine Straftat begangen, aber sie werden 24 Stunden am Tag unter Licht gehalten. Sie werden unter sehr kalten Bedingungen gehalten, ohne warme Kleidung. Sie werden nicht ausreichend ernährt - das sind die Berichte, die wir derzeit erhalten."

Durch die Regierung bedroht

Seitz sagte, er fühle sich selbst durch die Handlungen der US-Regierung bedroht: "Wir wissen, dass, wenn die Führung unserer Regierung nicht mit der Position übereinstimmt, die jemand vertritt, diese Person ... verunglimpft und Akteuren ausgesetzt werden kann, die Gewalt gegen uns anwenden würden." 

Zwar habe die Regierung die Kirche bisher nicht direkt und konsequent angegriffen, aber: "Wir sind besorgt, dass, wenn wir uns als Kirche weiterhin gegen diese Maßnahmen aussprechen, die Zeit kommen wird, in der die Regierung ihren Zorn auf diejenigen richten wird, die sich zu Wort melden."

Quelle:
KNA