Papst Leo XIV. betont Friedensmission der Kirche

Lieber Frieden als Frust

Die Einheit der Kirche und ihr Dienst an einer von Hass und Gier zerrissenen Welt sind offenbar das wichtigste Thema für Papst Leo XIV. 30 Tage nach seiner Wahl hat er seine Vision vom Weltfrieden weiter vertieft.

Papst Leo XIV. hält eine Pfingstvigil auf dem Petersplatz im Vatikan / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Leo XIV. hält eine Pfingstvigil auf dem Petersplatz im Vatikan / © Alessandra Tarantino ( dpa )

30 Tage nach seiner Wahl zum Papst hat Leo XIV. erneut betont, dass die Kirche dem Frieden der Menschheit dienen könne. Die Kirche solle deshalb "nicht in sich gekehrt und streitsüchtig sein, sondern nach außen gerichtet und strahlend." Der Papst äußerte sich bei einer Begegnung am Vorabend des Pfingstsonntags bei einer Feier mit rund 70.000 Anhängern geistlicher Bewegungen und Vereinigungen auf dem Petersplatz in Rom.

Wörtlich sagte der Papst: "In einer zerrissenen und friedlosen Welt lehrt uns der Heilige Geist, gemeinsam zu gehen. Die Erde wird ruhen, die Gerechtigkeit wird sich durchsetzen, die Armen werden jubeln, der Friede wird zurückkehren, wenn wir uns nicht mehr wie Raubtiere, sondern wie Pilger bewegen." Dies werde dann geschehen, wenn die Menschen die Welt "nicht gierig verschlingen, sondern sie pflegen und bewahren."

Papst Leo XIV. hält eine Pfingstvigil auf dem Petersplatz im Vatikan / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Leo XIV. hält eine Pfingstvigil auf dem Petersplatz im Vatikan / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Zum Verhältnis von Kirche und Welt erklärte der Papst: "Wir sind ein Volk auf dem Weg. Dieses Bewusstsein entfernt uns nicht von der Menschheit, sondern taucht uns in sie ein, wie Hefe in den Teig, die ihn ganz durchsäuert." Weiter führte Leo XIV. aus: "Was wir 'Geschichte' nennen, nimmt nur durch das Zusammenkommen Gestalt an, durch das Zusammenleben, das oft voller Konflikte, aber doch immer Zusammenleben ist. Das Gegenteil davon ist tödlich, aber leider steht es uns jeden Tag vor Augen."

Mahnungen an geistliche Bewegungen

Die geistlichen Gemeinschaften in der Kirche rief der Papst auf, "Übungsplätze der Geschwisterlichkeit und der Teilhabe" und "Orte der Spiritualität" zu sein. "Der Geist Jesu verändert die Welt, weil er die Herzen verändert", so der Papst. Dieser Geist überwinde Tendenzen zu "Selbstbehauptung, Murren, Streitsucht und den Herrschaftsanspruch über Gewissen und Ressourcen."

Um dem Weg Jesu zu folgen, brauche es "keine mächtigen Unterstützer, keine weltlichen Kompromisse, keine emotionalen Strategien", betonte der Papst und spielte damit indirekt auf Vorwürfe an, die manchen geistlichen Bewegungen in der Kirche gemacht werden. Die Evangelisierung sei vielmehr ein Werk Gottes. Eindringlich rief er die Bewegungen auf, im Einklang mit den Bischöfen und mit der übrigen Kirche "in harmonischem Einklang" zu handeln.

Leo XIV.: Das Leben von Robert Francis Prevost bis zur Papstwahl

Die Medien sind in Aufregung um den neuen Papst: War er Bischof in den USA? Oder in Peru? Wie kam er in den Vatikan? Zeit für eine Übersicht.

Der neue Papst Leo XIV. aus den USA ist als Ordensmann in Rom, in der vatikanischen Kurie und der Weltkirche zuhause. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) nennt wichtige Stationen seines Lebens vor der Wahl:

 Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst, Leo XIV. / © Riccardo De Luca/AP (dpa)
Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst, Leo XIV. / © Riccardo De Luca/AP ( dpa )
Quelle:
KNA