Wieder hat Papst Leo XIV. eine symbolische Geste zurückgenommen, die sein Vorgänger Franziskus (2013-2025) eingeführt hatte. Wie aus einer Mitteilung des Päpstlichen Zeremonienmeisters, Erzbischof Diego Ravelli, hervorgeht, wird der neue Papst den neuen Metropolitan-Erzbischöfen das Rangabzeichen des "Palliums" wieder in einer Zeremonie im Petersdom persönlich umlegen.
Die Mitteilung wurde bereits am Mittwoch im Vatikan veröffentlicht. Die nächste derartige Zeremonie findet am 29. Juni im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes am Festtag Peter und Paul im Petersdom statt.

Papst Franziskus hatte das über tausend Jahre alte Ritual im Jahr 2015 überraschend geändert. Er segnete die Pallien seither bei der Messe im Petersdom und übergab sie, falls anwesend, in einer Schachtel dem künftigen Träger. Das Umlegen geschah dann in der Regel in der Kathedrale vor Ort durch den Apostolischen Nuntius. Damals hieß es, Franziskus wolle mit dieser Änderung die Bedeutung der jeweiligen Ortskirchen und das Prinzip der Synodalität betonen.
Einheit mit dem Papst betont
Das Umlegen der weißen Stola durch den Papst persönlich im Zentrum der katholischen Kirche in Rom unterstreicht hingegen die Einheit der Ortskirchen mit der Kirche von Rom und ihrem Oberhaupt. Seit Mitte des 9. Jahrhunderts waren die Erzbischöfe verpflichtet, das Pallium vom Papst in Rom zu erbitten; erst dann durften sie ihr Amt als Metropolitanbischöfe ausüben. Weltweit gibt es derzeit 567 Metropolitan-Erbistümer.

Das Pallium ist ein mit sechs Kreuzen bestickter, etwa fünf Zentimeter breiter Streifen aus weißer Lammwolle. Nur Erzbischöfe, die eine Kirchenprovinz leiten, dürfen es tragen. In Deutschland sind das die Erzbischöfe von Bamberg, Berlin, Freiburg, Hamburg, Köln, München und Paderborn.