Papst Leo ruft Gläubige seines Bistums zu aktiver Mitwirkung auf

"Weitergabe des Glaubens nur noch mit Mühe"

Der Papst ist Oberhaupt der katholischen Weltkirche und zugleich der Bischof von Rom. Leo XIV. scheint besorgt über die Lage des Glaubens in seiner Bischofsstadt. Deshalb rief er Seelsorger und Gläubige dazu auf, aktiver zu werden.

Papst Leo XIV. während der Generalaudienz / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. während der Generalaudienz / © Romano Siciliani ( KNA )

Papst Leo XIV. hat die Gläubigen in seinem Bistum Rom aufgerufen, sich aktiver und kreativer ins Leben der Kirche einzubringen. In seiner ersten Ansprache an Pfarrer und Abgesandte der mehr als 300 Pfarreien des Bistums sagte der Papst am Freitagabend in der Lateranbasilika: "Ich lade euch ein, verstärkt Mitwirkungsorgane in den Pfarreien zu bilden. (...) Dort, wo solche Organe fehlen, gilt es, die Widerstände zu verstehen und sie zu überwinden."

Der Papst erinnerte die Pfarrer und die in den Gemeinden aktiven Menschen daran, dass die Nachfrage nach den Sakramenten der Kirche rückläufig sei. Man müsse "neue Wege und neue Sprechweisen finden", um den Menschen den Glauben nahezubringen. Besonders wichtig sei es, sorgfältig auf die zu achten, die als Jugendliche oder Erwachsene getauft werden wollen.

Lebensfeindliche Verhältnisse in den verwahrlosten Peripherien

Dringend gefragt sei eine "solidarische, empathische, zurückhaltende und nicht verurteilende Seelsorge, die alle anzunehmen weiß und die sich den unterschiedlichen Lebenssituationen anpasst". Da die Weitergabe des Glaubens in den Familien nur noch mit Mühe gelinge, müssten die Pfarreien sie bei der Suche nach Gott unterstützen und begleiten.

Kardinal Baldassare Reina, Kardinalvikar von Rom und Erzpriester der Lateranbasilika, zelebriert eine Messe am dritten Tag der "novendiali", der neun Tage der Trauer um Papst Franziskus, am 28. April 2025 im Petersdom im Vatikan / © Alessia Guiliani (KNA)
Kardinal Baldassare Reina, Kardinalvikar von Rom und Erzpriester der Lateranbasilika, zelebriert eine Messe am dritten Tag der "novendiali", der neun Tage der Trauer um Papst Franziskus, am 28. April 2025 im Petersdom im Vatikan / © Alessia Guiliani ( KNA )

Auch sollten sie sich um Themen wie soziale Gerechtigkeit, Frieden, Migration, Umweltschutz, seelische Gesundheit und Suchtkrankheiten kümmern. Zuvor hatte der Kardinalvikar des Bistum Rom, Baldassare Reina, in einer Rede die oft lebensfeindlichen Verhältnisse in den verwahrlosten Peripherien der italienischen Hauptstadt beklagt.

Anlass der Ansprache des Papstes war der Beginn des neuen Seelsorge-Jahres in seinem Bistum. Der Papst ist Oberhaupt der weltweiten katholischen Kirche und zugleich Bischof von Rom. Rom ist mit rund 2,6 Millionen Katholiken in 330 Pfarreien nach Mailand das zweitgrößte Bistum in Italien. Geleitet wird es in Vertretung des Papstes von einem Kardinalvikar.

Die erste Predigt von Papst Leo XIV. im Wortlaut

Der Heilige Vater begann mit einigen frei gesprochen Worten in englischer Sprache: 

„Ich beginne mit einigen Worten in Englisch, und fahre dann auf Italienisch fort. Aber ich möchte die Worte des Antwortpsalms wiederholen: „Ich will dem Herrn singen ein neues Lied, denn er hat wunderbare Taten vollbracht.“

Gottesdienst mit Papst Leo XIV. in der Sixtina / © Romano Siciliani (KNA)
Gottesdienst mit Papst Leo XIV. in der Sixtina / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA