Papst kritisiert Abtreibungen und Sterbehilfe

"Eine Kultur des Lebens entgegensetzen"

Papst Franziskus hat erneut Abtreibungen und Sterbehilfe kritisiert. Der "Logik des Wegwerfens und des Bevölkerungsrückgangs" müsse eine "Kultur des Lebens" entgegengesetzt werden.

Papst Franziskus hat ein Baby im Arm.  / © Evandro Inetti (dpa)
Papst Franziskus hat ein Baby im Arm. / © Evandro Inetti ( dpa )

Franziskus rief am Sonntag zum Abschluss des traditionellen Angelus-Gebets auf dem Petersplatz zum Gebet für alle Frauen auf, die eine Abtreibung in Erwägung zögen. Sie dürften sich nicht alleingelassen fühlen, so der Papst. Gleiches gelte für alle Menschen, die sich in der Endphase ihres Lebens befänden. Jedes Leben sei heilig, so Franziskus. Er zitierte Mutter Teresa mit den Worten: "Das Leben ist schön, bewundere es; das Leben ist Leben, verteidige es!" Er grüßte zudem Mitglieder der katholischen Lebensschutz-Bewegung, die sich auf dem Petersplatz eingefunden hatten.

Anlass der Äußerungen war der "Tag für das Leben", den die katholische Kirche in Italien am Sonntag beging. Er stand in diesem Jahr unter dem Motto "Männer und Frauen für das Leben auf der Spur der heiligen Teresa von Kalkutta". Mutter Teresa (1910-1997), die Franziskus im September heiligsprach, gilt als prominente Anwältin für den Schutz des Lebens. Sie hatte Abtreibung als "die größte Zerstörerin des Friedens" bezeichnet.

Papst: Christen sollen wie Salz sein

Christen sollten nach Auffassung von Papst Franziskus wie Salz sein. Wie das Salz Lebensmittel würze und sie vor dem Verderben bewahre, so müssten sie dem Leben "Geschmack" geben und es vor "verunreinigenden Keimen des Egoismus, des Neids, der Verfluchung" schützen, sagte er am Sonntag beim traditionellen Angelus-Gebet auf dem Petersplatz.

Der Papst bezog sich dabei auf die Bergpredigt aus dem Matthäus-Evangelium, in der Jesus sagt: "Ihr seid das Salz der Erde." Zudem betonte Franziskus, dass die christliche Botschaft kein "Privateigentum" sei und in der Welt verkündet werden müsse. Dies müsse vor allem durch das eigene Verhalten geschehen.

Egoismus und Neid ruinierten das Gewebe der Gemeinschaften und verhinderten, dass sie Orte der Aufnahme, der Solidarität und der Versöhnung würden, sagte der Papst weiter. Allerdings müsse sich jeder Christ zunächst selbst von diesen verderblichen Einflüssen des Weltlichen befreien, um seinen Auftrag erfüllen zu können. Eine solche Reinigung komme nie zu einem Ende, "man muss sie laufend durchführen", sagte Franziskus.


Quelle:
KNA