Papst hält an Reise nach Afrika fest

Es ist ihm ein Anliegen

Die geplante Reise von Papst Franziskus in die Zentralafrikanische Republik steht offenbar auch nach erneuten Unruhen und Berichten über angebliche Sicherheitsbedenken Frankreichs nicht infrage. Die Afrikareise startet am Mittwoch.

Kenia freut sich auf den Papst / © Dai Kurokawa (dpa)
Kenia freut sich auf den Papst / © Dai Kurokawa ( dpa )

"Es ist dem Papst ein großes Anliegen, an dieser Etappe festzuhalten", sagte der Kommandant der vatikanischen Gendarmerie, Domenico Giani, am Freitagabend im italienischen Fernsehen. Falls jedoch Risiken für die Bevölkerung und die Soldaten der UN-Friedensmission bestehen sollten, könne es "einige kleine Änderungen im Programm" geben. 

Franziskus will vom 29. bis 30. November Bangui besuchen, die Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik. Sie ist die dritte und letzte Station seiner ersten Afrika-Reise. Zuvor besucht er Kenia und Uganda. Die Reise beginnt am Mittwoch. Der Papst selbst hatte Anfang des Monats Zweifel am Besuch in dem vom Bürgerkrieg und seinen Folgen erschütterten Land erkennen lassen.

Seit dem Sturz des damaligen Präsidenten Francois Bozize durch das muslimische Rebellenbündnis Seleka im März 2013 droht das Land in Chaos und Gewalt zu versinken. Als Reaktion auf den Putsch gründete sich die christliche Anti-Balaka-Miliz, die sich schwere Kämpfe mit Seleka lieferte. 2014 einigten sich die Konfliktparteien auf eine Übergangsregierung. Die Gewalt dauert an. Mehrere hunderttausend Menschen sind auf der Flucht. Die Vereinten Nationen entsandten 2014 rund 12.000 Blauhelm-Soldaten zur Friedenssicherung ins Land.

Vatikan sieht keine konkreten Anschlagsdrohungen gegen Papst

Auch für einen möglichen Anschlag auf Papst Franziskus im Vatikan liegen derzeit nach Aussage des vatikanischen Sicherheitschefs keine konkreten Hinweise vor. Es gebe eine allgemeine Bedrohung, "aber uns sind keine spezifischen Drohungen gegenüber dem Heiligen Vater bekannt", sagte Giani. Das bedeute jedoch nicht, "dass sie nicht existieren könnten", so Giani.

Nach den Anschlägen von Paris und einer Warnung des US-Geheimdienstes FBI vor islamistischen Terrorakten in Italien waren die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Vatikan weiter verstärkt worden.

In einem Dokument, das der FBI den italienischen Sicherheitskräften übermittelt hat, ist nach Angaben des römischen Präfekten Franco Gabrielli von einer "Kathedrale von Sankt Petersburg" in Rom die Rede. Damit sei offenbar der Petersdom gemeint.

Heiliges Jahr der Barmherzigkeit findet statt

Der vatikanische Innenminister, Erzbischof Angelo Becciu, bekräftigte unterdessen, dass der Vatikan auch nach den Anschlägen von Paris ohne Abstriche am Heiligen Jahr der Barmherzigkeit festhalten wolle. Man habe zu keinem Zeitpunkt eine Absage erwogen, sagte er der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" (Samstag).

"Natürlich gibt es Besorgnis, es wäre unverantwortlich sie nicht zu haben, wir sind uns der Gefahren bewusst", so Becciu weiter. "Aber wir bereiten uns zugleich darauf vor, die Situation mit Ruhe zu meistern und sind bereit mit Freude und Vertrauen weiterzugehen". Das Heilige Jahr beginnt am 8. Dezember. In seinem Verlauf werden mehrere Millionen zusätzliche Pilger in Rom erwartet.


Quelle:
KNA