Papst gedenkt Millionen von Opfern

Zum Welt-Aids-Tag

Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember hat Papst Benedikt XVI. die Millionen Todesopfer der Immunschwäche beklagt. Besonders besorgt äußerte er sich über die Lage in Entwicklungsländern. Dort gelangten die HIV-Infizierten "nur unter großen Schwierigkeiten an wirksame Medikamente", sagte der Papst am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan.

 (DR)

Er gedenke insbesondere der "großen Anzahl von Kindern, die sich jedes Jahr bei ihren Müttern infizieren, obwohl es Therapien gibt, die das verhindern könnten". Benedikt ermutigte katholische Initiativen zur Aids-Prävention.



Gott ist keine mathematische Intelligenz

In deutscher Sprache widmete sich Benedikt XVI. der Frage, wie man zu seinen Mitmenschen von Gott sprechen könne. Gott sei "keine weit entfernte mathematische Intelligenz" und auch keine abstrakte Hypothese vom Ursprung der Welt. Er sei eine Person, die in die Geschichte eingetreten sei und sich für jeden Menschen interessiere, sagte der Papst. Gott sei eine Realität im Leben des Menschen, und dieser sollte sich um einen vertrauten Umgang mit Gott im Gebet bemühen.



Die Verkündigung dieses Gottes sei Aufgabe jedes Gläubigen; dabei seien eine Begeisterung für die Sache Gottes, Vertrauen und zugleich eine "Demut der kleinen Schritte" notwendig, betonte Benedikt XVI. vor rund 6.000 Besuchern in der vatikanischen Nervi-Halle.



Bei den meisten Menschen sei ein Wissen um Gott vorhanden, führte der Papst aus. Jedoch bestehe ein Dilemma zwischen der göttlichen Wahrheit und vielfältigen Stimmen und Strömungen in der Gesellschaft. Bei der Verkündigung Gottes an die Mitmenschen gehe es nicht um persönlichen Gewinn oder Vorteil. Es komme nicht darauf an, eine Gruppe von Bewunderern zu finden oder eine philosophische Schule zu gründen, sondern Menschen für Christus zu begeistern. Dieser Gott sei eine Realität; er sei gewaltig und kümmere sich doch um jeden einzelnen Menschen, auch wenn sich diese ihm gegenüber verschlössen.