Papst Franziskus sieht Welt wie 1962 am Rand des Atomkriegs

Größere Zerstörungskraft

Die Welt befindet sich nach Ansicht von Papst Franziskus sechs Jahrzehnte nach der Kubakrise 1962 erneut am Rand eines Atomkriegs. Entsprechend äußerte sich der Papst in einer Botschaft an Kurienkardinal Peter Turkson.

Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Dort heißt es: "Unsere Welt befindet sich weiter in einem stückweisen Dritten Weltkrieg, und im tragischen Fall des Konflikts in der Ukraine gehört dazu die Androhung eines Rückgriffs auf Atomwaffen."

Atomwaffen unmoralisch 

Weiter schrieb der Papst: "Der jetzige Moment erinnert in ominöser Weise an jene Phase, (...) als im Oktober 1962 die Kubakrise die Welt an den Rand einer weitreichenden atomaren Zerstörung brachte." Seither sei die Zahl der Atomwaffen und ihre Zerstörungsgewalt weiter gewachsen. Franziskus unterstrich seine Überzeugung, dass der kriegerische Einsatz von Atomwaffen und auch der Besitz von Atomwaffen unmoralisch seien.

Friede auf Erden 

Die Botschaft verfasste der Papst anlässlich einer aktuellen Tagung der Päpstlichen Sozialakademie, die Turkson leitet. Die Konferenzbefasst sich mit dem 60. Jahrestag der Friedens-Enzyklik "Pacem in terris" (Friede auf Erden) von 1963. Der damalige Papst Johannes XXIII. schrieb sie unter dem Eindruck der Kubakrise und des atomaren Wettrüstens.

Stichwort: Atomwaffen

Ein Großteil der UN-Mitgliedstaaten hat sich im Jahr 2017 in New York für ein Verbot von Atomwaffen ausgesprochen. Für das Abkommen stimmten 123 Länder, wie die Vereinten Nationen mitteilten. Da die neun bekannten Atommächte nicht an der Versammlung teilnahmen, hat der Vertrag weitgehend symbolische Bedeutung. Auch die meisten Nato-Staaten waren nicht in New York vertreten.

Atomwaffen Symbolbild / © gerasimov_foto_174 (shutterstock)
Atomwaffen Symbolbild / © gerasimov_foto_174 ( shutterstock )
Quelle:
KNA