Papst Franziskus ruft zu gelebtem Glauben auf

Glauben nicht in Kirchenmauern einschließen

Zum Dreikönigsfest hat Papst Franziskus die Katholiken weltweit aufgerufen, ihren Glauben nicht in Kirchenmauern einzuschließen. Der Glaube müsse nach draußen getragen und gelebt werden, betonte das Kirchenoberhaupt.

Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der Papst äußerte dies an diesem Freitag bei seiner Predigt zum Fest Erscheinung des Herrn (Epiphanie) im Petersdom. Denn Glaube wachse nicht, wenn er statisch bleibt.

Herausforderungen jedes Tages annehmen

Franziskus appellierte an die Christen, sich nicht mit "Beruhigungsmitteln für die Seele" zufriedenzugeben. Stattdessen sollten sie sich den "Herausforderungen eines jeden Tages" stellen.

 Papst Franziskus steht einer Epiphanias-Messe im Petersdom vor / © Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Franziskus steht einer Epiphanias-Messe im Petersdom vor / © Andrew Medichini/AP ( dpa )

Es gelte, sich in "unangenehme Räume des Lebens" zu begeben, "die aus Beziehungen zu unseren Mitmenschen bestehen, aus Überraschungen, Unvorhersehbarem, Plänen, die verfolgt werden müssen, Träumen, die zu verwirklichen sind, Ängsten, denen man sich stellen muss, und Leiden, die einen nicht kalt lassen", so der Papst.

"Unruhe der Fragen"

Gott finde sich in der "Unruhe der Fragen" nach Glück und nicht vergehender Liebe, im ständigen Unterwegssein und Dialog mit dem Herrn sowie in der Anbetung. "Lassen wir nicht zu, dass die Unruhe der Fragen in uns schwindet; hören wir nicht auf, unseren Weg zu gehen, und geben wir nicht der Apathie oder der Bequemlichkeit nach; und geben wir uns dem Staunen der Anbetung hin, wenn wir dem Herrn begegnen", sagte Franziskus.

Im Anschluss an das Evangelium verlas ein Diakon die weiteren Daten des Kirchenjahres 2023: vom Aschermittwoch am 22. Februar über Ostersonntag am 9. April und Pfingsten am 28. Mai bis zum ersten Adventssonntag am 3. Dezember, mit dem das neue Kirchenjahr beginnt.

Hochfest der Erscheinung des Herrn

Seit dem Mittelalter treten am Hochfest der Erscheinung des Herrn die "Heiligen Drei Könige" in den Mittelpunkt, besonders seit der Überführung ihrer Gebeine 1164 nach Köln. Biblisch ist von Magieren oder Sterndeutern, nicht aber von Königen die Rede, wobei man auf die Zahl drei schloss, weil von drei Geschenken die Rede ist: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Hochfest Erscheinung des Herrn im Kölner Dom / © Beatrice Tomasetti (DR)
Hochfest Erscheinung des Herrn im Kölner Dom / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
KNA