Papst Franziskus hat Kritiker Burke getroffen

Reichlich Redebedarf

Papst Franziskus hat am Freitag seinen US-amerikanischen Kritiker Kardinal Raymond Leo Burke empfangen. Unlängst hatte es Wirbel um die vatikanische Wohnung Burkes gegeben. Über die Gesprächsinhalte gab der Vatikan nichts bekannt.

Papst Franziskus empfängt Kardinal Raymond Leo Burke / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus empfängt Kardinal Raymond Leo Burke / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Vor Kurzem hatte Franziskus die vatikanische Dienstwohnung und das Kardinalsgehalt von Burke streichen lassen. Das erfuhr die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Ende November aus zuverlässiger Quelle im Vatikanumfeld. 

Es handle sich um eine disziplinarische Maßnahme, weil Burke durch Worte und Taten die Einheit der Kirche beschädigt und sein Gehorsamsversprechen als Kardinal gegenüber dem Papst gebrochen habe, hieß es. 

Burke soll sich schon seit einiger Zeit überwiegend in seiner Heimat in Wisconsin aufhalten und seine vatikanische Dienstwohnung nur selten nutzen.

Prominenter Kritiker

Franziskus hatte den Kirchenrechtler 2014 von seinem Amt als Vorsitzender des höchsten Kirchengerichts im Vatikan abberufen. Zuvor hatte Burke den Papst wegen einer angekündigten Öffnung in moraltheologischen Fragen kritisiert. 

Dabei ging es um den Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene. Danach folgten weitere öffentliche Auseinandersetzungen, etwa um den Ritus der "Alten Messe" und um die Beteiligung von stimmberechtigten Laien an der Weltsynode in diesem Jahr.

Raymond Leo Burke

Kardinal Raymond Leo Burke (*1948) ist einer der prominentesten Kritiker von Papst Franziskus. Vor kurzem hat er seine Treue zum Papstamt betont. Er sei früher immer dafür kritisiert worden, den Worten des Papstes zu viel Aufmerksamkeit zu schenken, sagte Burke in einem Interview der New York Times.

Kardinal Raymond Leo Burke / © Paul Haring (KNA)
Kardinal Raymond Leo Burke / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA