"Barmherzigkeit verändert, Barmherzigkeit verändert das Herz." Mit diesen Worten wandte sich Papst Franziskus abweichend vom Redemanuskript an die Gläubigen, die zur Jubiläumsaudienz im Vatikan zusammengekommen waren. Die Audienzhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt, sodass im Petersdom große Bildschirme aufgestellt wurden, um den Pilgern die Teilnahme zu ermöglichen.

Der Papst erklärte, dass das Heilige Jahr einen Neuanfang für die Menschheit und die Erde bedeute: "Alles muss im Rahmen von Gottes Traum neu überdacht werden." Er erinnerte daran, dass das Wort "Bekehrung" einen Richtungswechsel bezeichne und dazu führe, das Leben aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Dies wiederum ermögliche es, neue Wege zu beschreiten und Hoffnung zu schöpfen, "die niemals enttäuscht".
Tiefgreifende Veränderung
Franziskus verwies auf biblische Vorbilder, die durch Barmherzigkeit eine tiefgreifende Veränderung erfuhren. "Auch für uns wurde die Erfahrung des Glaubens durch die Begegnung mit Menschen angeregt, die sich im Leben ändern konnten und sozusagen in Gottes Träume", betonte er. Als Beispiel nannte er Maria Magdalena, die in den Evangelien als eine Frau erscheint, deren Leben durch die Begegnung mit Jesus eine radikale Wende nahm. "Jesus heilte sie voller Barmherzigkeit und sie änderte sich."

Abschließend rief der Papst dazu auf, sich nicht vom Bösen in der Welt entmutigen zu lassen, sondern die Größe in den kleinen, oft unscheinbaren Gesten der Veränderung zu erkennen. Die Barmherzigkeit sei der Schlüssel, um das eigene Herz zu wandeln – und letztlich auch die Welt.