Papst Franziskus fordert zum Teilen der Osterfreude auf

"Habt keine Angst!"

Am Ostermontag hat Papst Franziskus Christen zu einem Teilen der Osterfreude aufgefordert. Man solle sie nicht für sich behalten, denn sie werde durch das Teilen vervielfacht, sagte das Kirchenoberhaupt beim Mittagsgebet im Vatikan.


Menschen versammeln sich auf dem Petersplatz, während Papst Franziskus das Ostermontagsgebet "Regina Caeli" spricht / © Stefano Costantino (dpa)
Menschen versammeln sich auf dem Petersplatz, während Papst Franziskus das Ostermontagsgebet "Regina Caeli" spricht / © Stefano Costantino ( dpa )

Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte der Papst: "Wenn wir uns öffnen und das Evangelium verkünden, werden unsere Herzen größer und überwinden die Angst". Ängste würden aus der großen Angst vor dem Tod geboren, erklärte der 85-Jährige. Der Angst vor dem Vergehen, vor dem Verlust geliebter Menschen, vor Krankheit, davor, nicht mehr zurechtzukommen. Aber an Ostern habe Jesus den Tod besiegt, ermutigte Franziskus. Kein anderer könne also überzeugender sagen "Fürchte dich nicht".

Papst Franziskus winkt bei seiner Ankunft zum Ostermontagsgebet "Regina Caeli" / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus winkt bei seiner Ankunft zum Ostermontagsgebet "Regina Caeli" / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Im Evangelium am Ostermontag würden die Frauen zu den ersten Verkünderinnen der Frohen Botschaft. Sie sind, sagte der Papst, "sicherlich nicht die geeignetsten oder am besten vorbereitet, den auferstandenen Herrn zu verkünden, aber das ist dem Herrn egal. Es ist ihm wichtig, dass sie hinausgehen und verkünden." Gläubige sollen die Osterfreude nicht für sich behalten. Die Freude an Christus werde im Teilen und Mit-Teilen größer. Hier neben seinem eigenen Grab lade Christus aber dazu ein, "aus den Gräbern unserer Ängste herauszukommen." Denn durch die Auferstehung habe Christus den Tod besiegt. "Habt keine Angst! Habt Mut! Bruder, Schwester, die ihr an Christus glaubt, fürchtet euch nicht!“

"Gott des Geldes ruiniert alles"

Diese Botschaft solle weitergegeben werden. Dabei warnte das Kirchenoberhaupt vor Desinformation und falschen Prioritäten: "Falschheit – in Worten und im Leben – verunreinigt die Verkündigung, verdirbt das Innere, führt zurück ins Grab." Besonders ein Dienen dem "Gott des Geldes" ruiniere alles und verschließe den Weg zur Erlösung.

Er rief dazu auf, die eigene "Undurchsichtigkeit vor das Licht des auferstandenen Jesus zu stellen", um zum "transparenten und leuchtenden Zeugen der Freude des Evangeliums" zu werden.

Anschließend betete Franziskus das Regina Coeli und wünschte allen anwesenden Pilgern ein frohes Osterfest. Ein Gruß ging auch an die vielen italienischen Jugendlichen, die zu Ostermontag nach Rom gepilgert waren. Am frühen Abend werden sie gemeinsam mit Papst Franziskus eine Gebetswache auf dem Petersplatz halten. Erwartet werden rund 57.000 junge Menschen.

Aufruf zu Versöhnung

Im Anschluss an das Mariengebet Regina Caeli rief der Papst erneut zur Versöhnung auf. "Zwist, Kriege und Streitigkeiten mögen dem Verständnis und der Versöhnung weichen", sagte er vor Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom.

Papst Franziskus erwähnte an Ostern - dem Fest der Auferstehung Jesu Christi und höchsten Feierlichkeiten im Kirchenjahr – immer wieder den Ukraine-Krieg und sprach von einem "Ostern des Krieges". Er forderte ein Ende der Kämpfe und rief zum Gebet für die Menschen in den Kriegsland auf.

Angelus-Gebet

Der Angelus Domini (lat.), Der Engel des Herrn (dt.), auch Angelus, ist ein Gebet, das die Menschwerdung Jesu Christi durch Maria zum Thema hat. Es besteht aus drei Betrachtungsworten aus dem Lukas- sowie dem Johannesevangelium und beginnt mit den Worten: Angelus Domini nuntiavit Mariae ("Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft"). Traditionell wird zum "Angelus-Gebet" um 6.00 Uhr, 12.00 Uhr und 18.00 Uhr durch das Läuten der Kirchenglocken gerufen ("Angelus-Läuten").

Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

 

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