Papst Franziskus empfängt seinen Friedensbeauftragten Zuppi

"Dialog anbahnen"

Papst Franziskus hat Kardinal Matteo Zuppi in Audienz empfangen. "Friedensverhandlungen müssten alle Seiten einbeziehen, auch die Bösen", sagte der Sonderbeauftragte des Papstes für Friedensgespräche im Ukraine-Krieg.

Kardinal Matteo Zuppi (l.) und Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Matteo Zuppi (l.) und Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Der Erzbischof von Bologna ist zugleich Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz und Sonderbeauftragter des Papstes für Friedensgespräche im Ukraine-Krieg.

Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Über den Inhalt der Unterredung wurde zunächst nichts mitgeteilt. Zuppi hatte am Wochenende in einem Interview der Zeitung "Eco di Bergamo" (Link zum Wortlaut des Interviews auf Italienisch) die Friedensbemühungen von Papst Franziskus erläutert und gesagt: "Frieden kannst du nur mit dem machen, der Krieg führt; und wenn du an Verhandlungen glaubst, musst du einen Dialog anbahnen, der die beteiligten Seiten einbezieht, und dazu gehört dann selbstverständlich auch die Seite des 'Bösen'."

Von braven Hunden und Wölfen

Zuppi erinnerte in diesem Kontext an den Heiligen Franz von Assisi, der gemäß einer Legende mit dem Wolf von Gubbio sprach und "hoffte, ihn überreden zu können, ein braver Hund zu werden, obwohl er ganz genau wusste, dass er einen Wolf in voller Aktivität vor sich hatte".

Zuppi äußerte sich auch zum derzeitigen Krieg im Heiligen Land und erklärte, nach seiner Einschätzung nutze der Krieg im Gazastreifen letztlich nur dem "wahnsinnigen Terrorismus der Hamas". Auch die US-Regierung habe Israel geraten, die Fehler der Vergangenheit beim Kampf gegen den Terrorismus nicht zu wiederholen.

Vatikan erläutert Papstwort zur "Weißen Flagge" für die Ukraine

Der Vatikan hat versucht, umstrittene Äußerungen des Papstes zu einem Verhandlungsfrieden im russisch-ukrainischen Krieg einzuordnen. Das zum Heiligen Stuhl gehörende Online-Portal Vatican News verbreitete in mehreren Sprachen, darunter auch auf Ukrainisch, einen Bericht über eine entsprechende Erklärung von Vatikansprecher Matteo Bruni.

Darin heißt es, Bruni habe auf Nachfrage gegenüber Journalisten präzisiert, dass der Papst mit seinen jüngst veröffentlichten Worten zur Ukraine "vor allem zu einem Waffenstillstand aufrufen und den Mut zu Verhandlungen wiederbeleben wollte".

Papst Franziskus / © Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Franziskus / © Andrew Medichini/AP ( dpa )
Quelle:
KNA