"Ich denke jeden Tag an die ganz schreckliche Lage in Israel und Palästina. Ich bin all denen nahe, die leiden, den Palästinensern und den Israelis. Ich umarme sie in diesem dunklen Moment und bete viel für sie", sagte der Papst am Sonntagmittag auf dem Petersplatz in Rom.
Er fuhr fort: "Mögen die Waffen schweigen! Sie bringen niemals den Frieden."
Hilfe für die Verwundeten
Weiter rief er vor Zehntausenden Pilgern zur Hilfe für die Verwundeten, zum Schutz der Zivilisten und zu mehr humanitären Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen auf.
Zugleich forderte er die Freilassung der in Gaza festgehaltenen Geiseln und sagte: "Jeder Mensch, ob Christ, Jude, Muslim und egal aus welchem Volk und von welcher Religion, ist heilig und wertvoll in den Augen Gottes."
Angesichts des blutigen Konflikts rief er die Menschen auf, nicht die Hoffnung zu verlieren und "nicht müde zu werden, sich dafür einzusetzen, dass die Menschlichkeit angesichts der verhärteten Herzen die Oberhand gewinnt".
Bei derselben Gelegenheit rief der Papst am Sonntag die Bürgerkriegsparteien im Sudan zur Suche nach friedlichen Lösungen auf. Ferner mahnte er, die gemarterte Ukraine nicht zu vergessen.
Mehr in die Augen von Menschen schauen
Zudem gab Papst Franziskus beim Mittagsgebet praktische Tipps für ein achtsames Leben im Smartphone-Zeitalter. "Es geht um die Pflege des inneren Lebens. Das bedeutet, innezuhalten und auf sein Herz zu hören, auf seine Gedanken und Gefühle zu achten."
Weiter sagte der Papst: "Weisheit bedeutet zu wissen, wie man der Stille Raum gibt, wie man zuhören kann, uns und den anderen. Es bedeutet zu wissen, wie man weniger Zeit am Handy-Display verbringt, um das Licht in den Augen der anderen, im eigenen Herzen, im Blick Gottes auf uns zu sehen."
Weiter wandte sich der Papst dagegen, «zu sehr auf den äußeren Schein zu achten und darauf, unser Image gut zu pflegen und vor anderen einen guten Eindruck zu machen.» Dies bringe das Leben in Gefahr. Die Botschaft Jesu sei, dass «die Weisheit des Lebens anderswo liegt: in der Sorge um das, was man nicht sieht, was aber wichtiger ist, weil
es in uns liegt. Es geht um die Pflege des inneren Lebens.»
Weiter mahnte der Papst: «Das innere Leben kann nicht improvisiert werden, es geht nicht um einen Augenblick, um ein Mal, um ein für alle Mal; es muss vorbereitet werden, indem man sich jeden Tag ein wenig Zeit nimmt, mit Beständigkeit, wie man es für jede wichtige Sache tut.»
Es genüge nicht,für ein Haus oder ein neues Auto zu sparen, erklärte Franziskus und fuhr fort: «Das sind gute Dinge. Aber denke ich auch daran, Zeit für die Pflege meines Herzens, für das Gebet und den Dienst am Nächsten, für den Herrn, der das Ziel des Lebens ist, aufzuwenden?»