Papst Leo XIV. hat Abgeordnete aus 68 Ländern zur Bekämpfung wachsender Ungleichheit zwischen Arm und Reich aufgerufen.
Dieses unzumutbare Missverhältnis zwischen einem riesigen Reichtum, der in den Händen einiger weniger konzentriert sei, und den Armen dieser Welt müsse überwunden werden, so das Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken am Samstag im Vatikan. Anhaltende Ungerechtigkeit führe leicht zu Gewalt und früher oder später zur "Tragödie des Krieges".

Die Politiker, die sich zur Heilig-Jahr-Veranstaltung der Regierenden in Rom aufhalten, mahnte er weiter, sich für echte Religionsfreiheit sowie für einen respektvolle und konstruktiven Dialog der Religionsgemeinschaften einzusetzen.
"Der Glaube an Gott mit den positiven Werten, die sich daraus ableiten, ist eine immense Quelle des Guten und der Wahrheit für das Leben der Menschen und der Gemeinschaften", so Leo XIV.
Seelenlose Maschine
Zum wiederholten Mal rief der gebürtige US-Amerikaner zu einer ethischen Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) auf. Ihr Einsatz dürfe die Identität und Würde des Menschen und seine Grundfreiheiten nicht untergraben, forderte der Papst.
"Unser persönliches Leben hat einen höheren Wert als jeder Algorithmus, und soziale Beziehungen brauchen Räume, die weit über die begrenzten Muster hinausgehen, dieeine seelenlose Maschine vorgeben kann."
Die Politik könne eine Herausforderung dieser Größenordnung nicht ignorieren. Sie müsse Antworten finden für die Bürger, die sowohl mit Zuversicht als auchmit Sorge auf die neue digitale Kultur blickten, so Leo XIV. an die Abgeordneten.