Papst fordert intensiveren ökumenischen Dialog

Geduld und Ausdauer

Papst Benedikt XVI. ruft die getrennten Christen zur Intensivierung des ökumenischen Dialogs auf. Zur Weltgebetswoche für die Einheit der Christen verwies er auf die vielen ökumenischen Begegnungen des vergangenen Jahres, "die uns der Einheit der Kirche Christi bereits einen Schritt näher gebracht" hätten. Es brauche aber viel Geduld und Ausdauer auf dem Weg zur Einheit, sagte er am Mittwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan.

 (DR)

Voraussetzung dafür sei die persönliche Umkehr und die Vertiefung des eigenen Glaubens und Christseins. Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird jedes Jahr vom 18. bis 25. Januar begangen.
In einem ökumenischen Rückblick verwies Benedikt XVI. auf seine drei Begegnungen mit dem orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomaios I. im vergangenen Jahr. Insbesondere hob er dessen Rede im Oktober vor der Weltbischofssynode im Vatikan über die Rolle der Bibel hervor. Benedikt XVI. erinnerte auch an den im Dezember verstorbenen russisch-orthodoxen Patriarchen Alexij II. und empfahl ihn der Barmherzigkeit und Güte Gottes.

Papst-Botschafter besucht Gazastreifen
Der Vatikan-Botschafter in Israel, Erzbischof Antonio Franco, hat am Mittwoch den Gazastreifen besucht und eine persönliche Spende des Papstes überbracht. Er habe den Menschen «die Nähe, das Gebet und die Solidarität» Benedikt XVI. bekundet, sagte der Nuntius dem italienischen bischöflichen Pressedienstes SIR. Der Papst wolle mit seiner Hilfe «die Leiden dieser Tage lindern». Über die Höhe des Geldbetrags für die katholische Pfarrei in Gaza und Mutter-Teresa-Schwestern machte der Vatikan keine Angaben.

Bei seinem Besuch feierte Franco eine Messe in der katholischen Gemeinde von Gaza und sprach mit Palästinenserfamilien. Die Menschen erhofften sich von der aktuellen Waffenruhe, dass das Leben «mehr oder weniger normal» weitergehe, sagte der Nuntius. «Es gibt einen Friedenswillen. Das Volk ist diese Situation der Unsicherheit über das Morgen leid.» Hoffnungen knüpft Franco nach eigener Aussage an den neuen US-Präsidenten Barack Obama.