Papst erweitert den Kreis der Kardinalbischöfe

Aus sechs mach zehn

Wenn die Zahl der Kardinalpriester und -diakone steigt, soll es auch mehr Kardinalbischöfe geben. Papst Franziskus befördert vier Kardinäle und erhöht damit die Zahl der Kardinalbischöfe von sechs auf zehn.

Symbolbild Kardinalskollegium / © Cristian Gennari (KNA)
Symbolbild Kardinalskollegium / © Cristian Gennari ( KNA )

Wie der Vatikan am Dienstag bekanntgab, befördert der Papst die Kardinäle Pietro Parolin (63), Leonardo Sandri (74), Marc Ouellet (74) sowie Fernando Filoni (72) in die höchste der drei Kardinalklassen.

Parolin ist Kardinalstaatssekretär, Sandri Leiter der Ostkirchenkongregation, Ouellet Leiter der Bischofskongregation und Filoni Leiter der Missionskongregation (Kongregation für die Evangelisierung der Völker). Die Ernennung trete mit dem Konsistorium am Donnerstag in Kraft, heißt es in einem von Erzbischof Giovanni Angelo Becciu unterzeichneten Erlass.

Mehr Mitglieder

Zwar besitzen alle Kardinäle die Bischofsweihe. Allerdings ist das Kardinalskollegium in eine Ehrenrangfolge von Kardinalbischöfen, -priestern und -diakonen unterteilt. Zusätzlich zu den bislang sechs Kardinalbischöfen gehören dazu die zu Kardinälen ernannten Patriarchen der mit Rom unierten Ostkirchen: Nasrallah Pierre Sfeir (98), Antonios Naguib (83) sowie Bechara Boutros Rai (78).

Während sich, so heißt es weiter, die Mitgliederzahl der Kardinalpriester und -diakone in den vergangenen Jahren stark erhöht habe – entsprechend dem Wachstum des gesamten Kollegiums, sei die Zahl der Kardinalbischöfe gleich geblieben. Daher wolle man nun auch die Zahl der Kardinalbischöfe erhöhen.

Alle unter 80 Jahre alt

Die Kardinalbischöfe wählen aus ihrem Kreis den Dekan des gesamten Kardinalskollegiums. Der Kardinaldekan hat nach dem Tod oder Amtsverzicht eines Papstes das Konklave einzuberufen und zu leiten. Im Verhinderungsfall geht die Aufgabe an den Vizedekan über.

Allerdings haben sowohl der amtierende Dekan Angelo Sodano (90) wie auch der Vizedekan Giovanni Battista Re (84) die Altersgrenze von 80 Jahren für die Teilnahme an der Papstwahl überschritten. Nach der bisherigen Hierarchie fiele die Leitung eines Konklaves derzeit dem maronitischen Patriarchen Bechara Rai (78) aus dem Libanon zu.

Da die neu ernannten Kardinalbischöfe alle unter 80 Jahre alt sind, könnten sie an einer Papstwahl teilnehmen und diese auch komplett leiten, sofern einer von ihnen zum Kardinaldekan gewählt würde.

 

Quelle:
KNA