Papst erinnert an historische Wende-Predigt Johannes Paul II.

"Dankbarkeit für all das"

Papst Benedikt XVI. hat an die historische Polen-Reise seines Vorgängers Johannes Paul II. vor 30 Jahren erinnert. Bei der Generalaudienz am Mittwoch bekundete Benedikt XVI. seine "Dankbarkeit für all das, was sich dank jenes Besuchs in Polen und in Europa ereignet hat".

 (DR)

Johannes Paul II. hatte am 3. Juni 1979 mit seiner Pfingstpredigt auf dem Siegesplatz in Warschau das Startsignal für eine Bewegung gegeben, die politische Veränderungen des kommunistischen Systems forderte und letztlich durchsetzte.

Damals ergänzte der Papst das traditionelle Gebet um den Heiligen Geist ("erneuere das Antlitz der Erde"), indem er für Erneuerung "dieses unseres Landes" betete.

Papst würdigt Mainzer Bischof Rabanus Maurus
Papst Benedikt XVI. hat den Mainzer Bischof und Gelehrten Rabanus Maurus (780-856) gewürdigt. Das theologische und dichterische Werk des mittelalterlichen Heiligen weise darauf hin, dass zum Glauben nicht nur der Verstand, sondern «der ganze Mensch mit seinen Sinnen und Empfindungen» gehöre, sagte der Papst am Mittwoch bei seiner Generalaudienz vor mehreren Zehntausend Besuchern auf dem Petersplatz.

Rabanus Maurus, lange Jahre auch Abt des Benediktinerklosters Fulda, trägt den Ehrentitel «Praeceptor Germania» (Lehrer Germaniens). Er gilt als Autor des Pfingsthymnus «Veni Creator Spiritus» (Komm, Heiliger Geist) - nach den Worten Benedikt XVI. «das schönste Heilig-Geist-Lied der Kirche».

Dem karolingischen Gelehrten sei es darum gegangen, «nicht nur rationale Begriffe zu vermitteln, sondern auf künstlerische Weise Anstöße zu geben, dass der Mensch seinen Blick zum Wahren und Schönen erhebt», sagte der Papst. Nach seinem Beispiel gelte es, «für das Wissen der Zeit aufgeschlossen zu sein, zugleich aber auch alles im Licht von Gottes Schöpferkraft zu betrachten», so Benedikt XVI. in seinem Gruß an deutschsprachige Pilger.