Papst erhält Auszeichnung von Menschenrechtszentrum

Preis bei Mexiko-Reise

Papst Franziskus wird vom Menschenrechtszentrums Fray Bartolome de las Casas aus San Cristobal ausgezeichnet. Das Zentrum setzt sich für die Rechte der indigenen Bevölkerung und von Frauen. 

Erzbischof Gänswein und Papst Franziskus / © Giorgio Onorati (dpa)
Erzbischof Gänswein und Papst Franziskus / © Giorgio Onorati ( dpa )

Papst Franziskus wird während seines Mexiko-Aufenthaltes im Februar die Medaille des Menschenrechtszentrums Fray Bartolome de las Casas aus San Cristobal erhalten. Das bestätigte der Vorsitzende der Gemeinde, Marco Antonio Cancino Gonzalez, der mexikanischen Nachrichtenagentur Notimex (Donnerstag, Ortszeit). Zentrale Aufgaben des Menschenrechtszentrums sind der Einsatz für die Rechte der indigenen Völker und von Frauen. 

Das 1989 von Bischof Samuel Ruiz Garcia gegründete Zentrum hat seine Wurzeln im pastoralen und sozialen Engagement der Diözese San Cristobal de las Casas für die Bedürfnisse der indigenen Bevölkerung. Es wird vom deutschen kirchlichen Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat unterstützt.

Kein Treffen mit Eltern der verschwundenen Studenten 

Papst Franziskus wird nach Angaben der Erzdiözese Tuxtla Gutierrez während seines Besuches in Mexiko (12. bis 18. Februar) nicht mit den Eltern der 43 verschwundenen Lehramtsstudenten von Ayotzinapa zusammentreffen. In Mexiko seien nicht nur 43 Menschen verschwunden, und der Papst wisse dies, sagte Erzbischof Fabio Martinez Castilla nach Angaben des Nachrichtenportals aristeguinoticias.com (Donnerstag). Stattdessen werde es beim Gottesdienst in Ciudad Juarez ein Gebet für alle Verschwundenen und Vermissten in Mexiko geben.

"Ich glaube, dass der Papst allen Problemen Aufmerksamkeit schenken wird, denn die Probleme Mexikos sind sehr groß und nicht nur dass der 43", sagte Martinez Castilla. Zuvor hatten sich die Eltern der Studenten an die mexikanische Kirche gewandt und um ein Treffen mit Franziskus gebeten.

Am 26. September 2014 waren 43 Studenten der Lehrerausbildungsstätte "Raul Isidro Burgos" entführt und mutmaßlich ermordet worden. Die Hintergründe der Tat, die weltweites Entsetzen hervorrief, sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt. In Mexiko sind seit 2006 mehr als 70.000 Menschen im Krieg gegen die Drogenkartelle ums Leben gekommen, tausende Menschen werden vermisst. 

Obdachlose von Straße verschwunden 

Vor dem Besuch von Papst Franziskus in Mexiko sollen einem Bericht zufolge Obdachlose und Bettler aus einigen Straßen der Stadt Ecatepec de Morelos vertrieben worden sein. Dabei seien vor allem die Straßen betroffen, auf denen das Papamobil entlang fahren werde, berichtet das Nachrichtenportal sinembargo.com unter Berufung auf Nachbarn und Aktivisten. Lokale Behörden hätten praktisch über Nacht zahlreiche obdachlose Migranten, Bettler und streunende Hunde aus dem Stadtbild entfernt.

"Wir wissen, dass Menschen, die auf der Straße leben, nun nicht mehr da sind", sagte die Sprecherin der Nachbargemeinschaft Jardines de Morelos, Rosalba Olivares dem Portal. "Sie wollen offenbar nicht das Leben der armen Bevölkerung zeigen, das der Verlassenen, die Gewalt", ergänzte der Aktivist Manuel Amador. Die Strategie der Behörden sei es, ein Bild zu erzeugen, das so gar nicht existiere.

Freiluftgottesdienst mit 300.000 Menschen 

Papst Franziskus wird während seines Mexiko-Aufenthaltes vom 12. bis zum 18. Februar einen Freiluftgottesdienst feiern, zu dem mehr als 300.000 Menschen erwartet werden.


Quelle:
KNA