Papst besucht überraschend Quartier der Schweizergarde

Segen für die Gardisten

Papst Franziskus hat überraschend das Quartier der päpstlichen Wachtruppe im Vatikan aufgesucht. Dabei hielt er eine kurze Ansprache und segnete den neuen Kommandanten Christoph Graf sowie alle Gardisten und Gäste.

Schweizergarde-Kommandant Christoph Graf (dpa)
Schweizergarde-Kommandant Christoph Graf / ( dpa )

Der Kommandant der Schweizergarde müsse ein Mann der Einheit, der Nächstenliebe und der Demut sein, sagte Franziskus. Am Sonntag wird die Fahne des neuen Kommandaten geweiht. Die Anwesenheit des Papstes bei dieser Zeremonie ist nicht üblich. Nach einem Führungswechsel wird traditionell eine neue Fahne für die Schweizergarde hergestellt, die das Familienwappen des neuen Kommandanten trägt. Graf, bislang stellvertretender Kommandant, hatte im Februar die Nachfolge von Daniel Anrig angetreten.

Spekulationen um Amtsführung des Vorgängers als Kommandant

Dessen Ablösung durch den Papst nach sechseinhalb Jahren hatte Spekulationen hervorgerufen. Medien berichteten, Anrigs Amtsführung sei Franziskus zu streng gewesen. Zudem habe er Anstoß an der Größe der neuen Wohnung des Kommandanten genommen. Franziskus wies solche Deutungen zurück. Er habe nach einem Besuch im Quartier der Garde den Eindruck gewonnen, dass eine Erneuerung gut tun würde, sagte er in einem Interview. 

Neues Wappen in der Fahne

Die Fahne der Schweizergarde wird traditionell durch ein weißes Kreuz in vier Felder geteilt. Neu ist in der Mitte das Wappen der Familie Graf von Pfaffnau. Es zeigt ein Schild mit einer goldenen Hirschstange und einer silbernen Flugschar. Hinzukommt eine Helmzier aus drei Straußenfedern. Im Feld oben links ist das Wappen des amtierenden Papstes, Franziskus zu sehen, unten rechts stets das Wappen von Papst Julius II. (1503-1513), der die Garde 1506 gegründet hat. Die übrigen zwei Felder sind in Rot, Gelb und Blau gehalten, wie die Gala-Uniform der Gardisten. Es handelt sich um die Farben der Familie Medici, aus der mehrere Päpste hervorgingen.

 


Quelle:
KNA