Papst Leo XIV. hat den Standort für die künftige klimaneutrale Stromversorgung des gesamten Vatikanstaats besucht. Wie das vatikanische Presseamt am Donnerstag mitteilte, besichtigte Leo XIV. das Gebiet bei Santa Maria di Galeria am nördlichen Stadtrand von Rom, wo eine Anlage für Agrar-Photovoltaik entstehen soll. Sie kombiniert die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen mit der Gewinnung von Solarstrom.
Im Juni 2024 hatte Papst Franziskus den Bau einer großen Solaranlage auf dem vatikan-eigenen Gelände angeordnet. Zur Begründung verwies der mittlerweile gestorbene Papst auf seine eigenen Aussagen zum Klimaschutz in der Umweltenzyklika "Laudato si" (2015) und auf die Tatsache, dass der Vatikan der UN-Klima-Konvention beigetreten ist. Er sei verpflichtet, an einer nachhaltigen und klimaneutralen Entwicklung mitzuwirken.
"Bruder Sonne"
In dem Erlass "Fratello Sole" (Bruder Sonne) ermächtigte der Papst die Leiter von Vatikanstaat und vatikanischer Güterverwaltung, die Energieversorgung des Vatikanstaates sowie der Sendeanlagen von Radio Vatikan auf Sonnenenergie umzustellen und die dafür notwendigen Absprachen mit dem italienischen Staat zu treffen.
424 Hektar für Radio und Solarenergie
Das Gelände bei Santa Maria di Galeria ist mit 424 Hektar deutlich größer als der Vatikanstaat. Dort stehen auch die Sendemasten und das Kurzwellenzentrum von Radio Vatikan. Seit 1951 wurde es durch einen Vertrag zwischen Italien und dem Heiligen Stuhl zum exterritorialen Gelände erklärt. Bei seinem Besuch am Donnerstag traf Leo XIV. auch mit den Mitarbeitern des Zentrums zusammen.