Papst bestärkt karitative Vereine

"Wer liebt, bleibt nicht im Sessel"

Papst Franziskus hat am Samstag katholische Vereinigungen empfangen, die sich auf den heiligen Vinzenz von Paul (1581-1660) berufen. Der Heilige Vater appellierte an sie, dass "Feuer der Nächstenliebe" zu verbreiten.

Papst Franziskus  / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus / © Paul Haring ( KNA )

Bei einem Treffen katholischer Vereinigungen auf dem Petersplatz rief Papst Franziskus die nach Vatikanangaben 11.000 Menschen auf, eine "gute Ansteckung mit Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Eintracht" zu verbreiten. "Wer liebt, bleibt nicht als Betrachter im Sessel und wartet auf eine bessere Welt", sagte der Papst. Alle Christen müssten das "Feuer der Nächstenliebe" verbreiten, statt sich am eigenen Kamin zu wärmen.

Das Erbe Vinzenz von Pauls

Vor 400 Jahren gründete Vinzenz von Paul im ostfranzösischen Chatillon-sur-Chalaronne die Gemeinschaft der "Damen der christlichen Liebe". Aus ihr ging später die Association Internationale des Charites hervor, ein internationaler Zusammenschluss karitativer Vereine. Der Verband umfasst weltweit rund 150.000 Mitglieder, vor allem Frauen. Die Tätigkeit der Vereine ist besonders vom Gedanken der Barmherzigkeit geprägt.

Franziskus empfahl den Nachfolgern des heiligen Vinzenz das Gebet als "Kompass für den Alltag". Anbetung heiße, sich "in Ehrfurcht, Ruhe und Schweigen vor Gott zu stellen und ihm den ersten Platz zu geben".

Wer offen sei, verzichte auf das Ich

Wer auf diese Weise sich und seine Probleme vor Gott bringe, werde selbst verständnisvoller und hilfsbereiter, überwinde die eigene Strenge und werde offen für andere. Aufnahmebereitschaft bedeute, Leben und Zeit nicht als Privateigentum zu betrachten. Wer offen sei, verzichte auf das Ich und lasse das Du und das Wir ins Leben eintreten, sagte der Papst.


Quelle:
KNA
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