Papst beginnt Advent mit Appell für den Frieden

Schwerter zu Pflugscharen

Zu Beginn der Adventszeit hat Papst Franziskus einen Friedensappell an die Welt gerichtet. "Frieden ist möglich“, sagte er am Sonntag auf dem Petersplatz. Auch zum Welt-Aids-Tag äußerte sich der Heilige Vater.

Papst Franziskus (dpa)
Papst Franziskus / ( dpa )

Der Tag werde kommen, an dem die Länder und Völker aufhörten, einander zu bekämpfen, so Franziskus unter dem Applaus von mehreren zehntausend Menschen. Dazu müssten sie vor allem aufhören, Waffen zu produzieren. Zweimal wiederholte Franziskus in Anlehnung an den Propheten Jesaja den Satz: "Sie werden ihre Schwerter zerbrechen und daraus Pflugscharen machen und aus ihren Lanzen Sicheln.“

Im Licht Gottes könnten sich alle Völker zum Reich der Gerechtigkeit und des Friedens auf den Weg machen, so der Papst weiter. Der Advent erinnere die Menschen daran, dass sich die Menschheit auf einem gemeinsamen Weg der Hoffnung befinde. So wie jeder einzelne immer wieder aufstehen, aufbrechen und die Mitte seiner Existenz finden müsse, sei auch die "große menschliche Familie“ aufgefordert, stets den gemeinsamen Horizont zu erneuern, dem sie entgegenwandere, sagte Franziskus.

Diese Hoffnung auf Glück und Frieden gründe für Christen auf dem Wort Gottes, das die Menschen niemals enttäusche. Der Advent lasse sie die Schönheit des gemeinsamen Auf-Dem-Weg-Seins neu entdecken, so das Kirchenoberhaupt.

Zum Welt-Aids-Tag, der am Sonntag begangen wurde, forderte der Papst eine flächendeckende Versorgung der Opfer weltweit. Jeder Kranke ohne Ausnahme müsse die Behandlung erhalten, die er benötige. Franziskus
wörtlich: "Zeigen wir unsere Nähe mit den betroffenen Menschen, besonders mit den Kindern.“ Diese Nähe werde am deutlichsten im stillen Dienst der vielen Missionare und Helfer, die sich um Aids-Kranke kümmern.

Papst firmt junge Römer: “Habt keine Angst zu fallen“

Ebenfalls am Sonntag spendete Papst Franziskus neun Jungen das Firmsakrament. "Seid mutig, habt keine Angst zu fallen“, rief er am Sonntag bei einer Messe in der römischen Gemeinde San Cirillo Alessandrino den neun Jugendlichen zu. Er ermutigte sie, auch nach ihrer Firmung der Kirche treu zu bleiben und sich nie vom Christentum abzuwenden. Dabei beklagte er, dass die Firmung auch als "Sakrament des Abschieds“ bezeichnet werde, weil viele Menschen danach niemals mehr eine Kirche beträten.

Das christliche Leben sei eine Wanderung hin zu Jesus, so der Papst. Doch schon während dieses Weges könne der Christ jeden Tag Jesus auf viele Arten begegnen. Dies geschehe etwa im Gebet, beim Empfang der Sakramente, besonders der Eucharistie, durch die Hilfe für Kranke und Bedürftige und im Denken an andere, so Franziskus. Jesus blicke immer mit Liebe auf die Menschen, obwohl jeder Mensch ein Sünder sei. Der Papst kam im Rahmen eines Pastoralbesuchs als Bischof von Rom in die Gemeinde.

Nach der anschließenden Bekräftigung ihres Glaubens traten die Jungen mit ihren Firmpaten einzeln vor den Papst, der sie mit Chrisam-Öl salbte und nach den Worten "Der Friede sei mit dir“ auf die Wange küsste. Die Firmung besiegelt nach katholischem Glauben die Taufe. Sie soll die Menschen noch enger mit der Kirche verbinden und sie an die Verpflichtung erinnern, den christlichen Glauben mit Worten und Taten zu bezeugen.

Nach Ankunft in der Gemeinde im Osten der Stadt traf der Papst zunächst mit Kranken zusammen. Außerdem begrüßte er Kinder, die in diesem Jahr zur Erstkommunion gegangen waren, sowie die Eltern der Täuflinge dieses Jahres. Nach der Eucharistiefeier wollte er die Mitglieder des Pfarrgemeinderates treffen.


Quelle:
KNA