Päpstliche Kommission zieht Bilanz nach dreitägigem Treffen

Vatikan bekräftigt Willen zum China-Dialog

Die päpstliche China-Kommission hat den Willen zu einem "respektvollen und konstruktiven Dialog" mit der Regierung in Peking bekräftigt. Das von Benedikt XVI. aufgestellte Gremium aus chinesischen Bischöfen, darunter Hongkongs Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, sowie den Chefs mehrerer Kurienbehörden hatte von Montag bis Mittwoch erstmals getagt.

 (DR)

Wie der Vatikan nach Abschluss des Treffens bekanntgab, drehten sich die Beratungen vor allem um die Aufnahme des Papstbriefes an die chinesischen Katholiken vom Sommer 2007. In dem Schreiben forderte Benedikt XVI. uneingeschränkte Religionsfreiheit für Katholiken und kritisierte staatliche Einmischung in kirchliche Angelegenheiten.

Genauere Analysen und Wertungen der Kommission teilte der Vatikan nicht mit. Den offiziellen Angaben zufolge tauschten die Mitglieder Informationen und Erfahrungen über das Leben und die Aktivitäten der Kirche in China aus. Ferner habe man die Versöhnung innerhalb der katholischen Gemeinschaft in China, die Herausforderungen der Evangelisierung und Fragen der Priesterausbildung diskutiert.

Treffen mit dem Papst
Abschließend traf die Kommission auch mit Benedikt XVI. zusammen, wie es weiter hieß. Der Papst habe die Teilnehmer im Einsatz für die katholische Kirche bestärkt.

Rund 13 Millionen von etwa 1,3 Milliarden Einwohnern Chinas sind katholisch. Neben der staatlich zugelassenen "Patriotischen Vereinigung" gibt es Katholiken, die eine größere Distanz zu den Behörden aufrecht erhalten. Die "patriotischen Christen" können seit 1957 meist mit staatlicher Erlaubnis aktiv sein. Gegen die Mitglieder der auch als "Untergrundkirche" bezeichneten anderen Gruppierung kommt es dagegen zu staatlichen Sanktionen.

Die kommunistische Führung der Volksrepublik beansprucht noch immer weitreichende Kontrolle über religiöse Angelegenheiten - unter anderem in der Frage der Ernennung von Bischöfen. Daher kam es wiederholt zu Spannungen mit dem Vatikan.