Die China-Kommission von Papst Benedikt XVI. nimmt Beratungen auf

15 Millionen Katholiken im Blick

Die von Papst Benedikt XVI. eingerichtete China-Kommission hat am Montag ihre Arbeit aufgenommen. Bei den dreitägigen Beratungen geht es nach Angaben des Vatikans auch um die Reaktionen auf den offenen Brief des Kirchenoberhaupts an die Katholiken in China vom Mai 2007. Der Kommission gehören neben Vatikanvertretern mehrere Bischöfe sowie Ordensleute aus der Volksrepublik an.

 (DR)

Der Papst hatte in dem Schreiben Katholiken in China, die in eine staatlich kontrollierte und eine Untergrundkirche gespalten sind, zur Einheit aufgerufen. Darin hatte er betont, die katholische Kirche strebe keinen politischen Einfluss an.

Unter Hinweis auf die Religionsfreiheit unterstrich er die Zuständigkeit des Vatikans bei der Ernennung von Bischöfen. In der staatlich registrierten katholischen "Patriotischen Vereinigung" erfolgen Bischofsberufungen auch ohne Zustimmung des Vatikans.

15 Millionen katholische Chinesen
Der Vatikan bemüht sich seit Jahren um eine Verbesserung der Kontakte zu Peking. China hatte Mitte der 50er Jahre die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan abgebrochen, nachdem der Heilige Stuhl Taiwan anerkannt hatte. Die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen setzt aus chinesischer Sicht den Abbruch der Kontakte zwischen dem Vatikan und Taiwan voraus.

Bis zu 15 Millionen Chinesen gehören der katholischen Kirche an. Fünf Millionen davon entfallen auf die staatlich anerkannte "Patriotische Vereinigung". Auch die Protestanten sind in China in eine staatlich registrierte Kirche mit bis zu 18 Millionen Mitgliedern und mehrere Millionen Gläubige in illegalen Hauskirchen gespalten.