Overbeck begrüßt Segenserlaubnis für homosexuelle Paare

Hoffnung auf spürbare Reformen

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat es begrüßt, dass der Vatikan die Segnung homosexueller Paare unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt hat. "Es ist gut, dass es diese Form der Segnung gibt", betonte er.

Symbolbild Homosexuelles Paar mit Regenbogenfahne / © Jose Luis Carrascosa (shutterstock)
Symbolbild Homosexuelles Paar mit Regenbogenfahne / © Jose Luis Carrascosa ( shutterstock )

Overbeck äußerte sich laut dem Internetportal kirche-und-leben.de (Donnerstag) bei einer Gemeindeversammlung in Münster. Allerdings halte er das Wort von "irregulären Paaren" in der entsprechenden Erklärung "nicht für gut und angebracht".

Bischof Franz-Josef Overbeck / © Andre Zelck (KNA)
Bischof Franz-Josef Overbeck / © Andre Zelck ( KNA )

Am 18. Dezember hatte der Vatikan die Erklärung "Fiducia supplicans" (Das flehende Vertrauen) veröffentlicht. Erstmals wird katholischen Priestern darin gestattet, unverheiratete, wiederverheiratete und homosexuelle Paare zu segnen. Das von Papst Franziskus genehmigte Dokument des Glaubensdikasteriums legt auch Voraussetzungen für den Segen von Paaren in "irregulären Situationen" fest: Eine Verwechslung mit einer kirchlichen Trauung muss ausgeschlossen und der Segen außerhalb des Gottesdienstes gespendet werden.

Hoffnung auf spürbare Reformen in der katholischen Kirche

In der Praxis würden nur wenige homosexuelle Paare einen Segen erbitten, sagte Overbeck. "Viel mehr wiederverheiratete Geschiedene fragen danach." Paare, die den Segen Gottes für ihre Liebe wünschen, würden im Bistum Essen in ihrem Wunsch und bei der Planung einer Segensfeier unterstützt und begleitet.

Der Bischof, der Mitglied der Weltsynode in Rom ist, bekundete Hoffnung auf spürbare Reformen in der katholischen Kirche: "Ich setze auf eine Neubewertung der Sexualität in allen Beziehungen und auf mehr Gleichberechtigung von Mann und Frau."

Katholische Kirche erlaubt Segnung für homosexuelle Paare

Homosexuelle Paare können ab sofort auch in der katholischen Kirche gesegnet werden. Die vatikanische Glaubensbehörde veröffentlichte am Montag eine Grundsatzerklärung, wonach katholische Geistliche unverheiratete und homosexuelle Paare segnen dürfen. In dem Text mit dem Titel "Fiducia supplicans" (deutsch: Das flehende Vertrauen) wird betont, dass dabei eine Verwechslung mit einer Eheschließung ausgeschlossen werden muss. Auch darf ein Geistlicher den Segen nicht im Rahmen eines Gottesdienstes erteilen.

Ein Regenbogen leuchtet über dem Petersdom vor dem Beginn der wöchentlichen Generalaudienz von Papst Franziskus im Vatikan / © Gregorio Borgia (dpa)
Ein Regenbogen leuchtet über dem Petersdom vor dem Beginn der wöchentlichen Generalaudienz von Papst Franziskus im Vatikan / © Gregorio Borgia ( dpa )
Quelle:
KNA