Osnabrücker Katholikenrat stellt sich hinter Bischof Bode

Herausforderungen angehen

Der Katholikenrat des Bistums Osnabrück begrüßt die Entscheidung von Bischof Franz-Josef Bode, trotz persönlicher Fehler im Umgang mit Missbrauch im Amt zu bleiben. Zugleich werden aber auch ein paar Forderungen erhoben.

Bischof Franz-Josef Bode / © Roland Juchem (KNA)
Bischof Franz-Josef Bode / © Roland Juchem ( KNA )

In seiner Erklärung vom Donnerstag habe der Bischof deutlich gemacht, "dass er sich den Herausforderungen stellen will und konkrete Veränderungen einleiten wird", erklärte die Vorsitzende der Laienvertretung, Katharina Abeln, am Freitag.

Künftige Entwicklung gestalten

Trotz der teils massiven Kritik in dem am Dienstag veröffentlichten Missbrauchsgutachten begrüße sie Bodes Entschluss, "angesichts der jetzt erkennbaren Lage sein Amt weiterhin wahrzunehmen und die künftige Entwicklung zu gestalten". Mit dem 2019 eingeleiteten diözesanen Schutzkonzept habe Bode im Bistum "einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung eingeleitet".

Vorstellung eines Zwischenberichts der Studie zu sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück / © Roland Juchem (KNA)
Vorstellung eines Zwischenberichts der Studie zu sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück / © Roland Juchem ( KNA )

Als wichtige nächste Schritte fordert der Katholikenrat, unabhängige Personen stärker in Verantwortung und Kontrolle einzubeziehen. Ebenso müssten "Strukturen von Verantwortung und Macht insbesondere auch im Personalbereich" überprüft und Zuständigkeiten neu geordnet werden.

Erster Zwischenbericht eines Forschungsprojekts

Der erste Zwischenbericht eines Forschungsprojekts der Universität Osnabrück zu sexualisierter Gewalt in der Diözese Osnabrück seit 1945 bescheinigt Bode einerseits Fortschritte im Umgang mit Beschuldigten.

Bischof Franz-Josef Bode / © Friso Gentsch (dpa)
Bischof Franz-Josef Bode / © Friso Gentsch ( dpa )

Andererseits stellt die Studie auch unter seiner Zeit als Bischof seit 1995 erhebliche Pflichtverletzungen vor allem im Umgang mit Betroffenen fest.

Studie: Pflichtverletzungen des Bistums Osnabrück bei Missbrauch

Auch im Bistum Osnabrück haben Bischöfe und andere Verantwortliche jahrzehntelang nicht angemessen auf Hinweise zu sexuellem Missbrauch reagiert. Dies belegt eine Studie der Universität Osnabrück, die nun vorgestellt wurde. Zudem seien die Rechte Betroffener bis in die jüngste Zeit oft verletzt worden.

In den vergangenen Jahren habe es aber nur noch wenige Verstöße gegen Pflichten des Bistums gegeben.

Sonnenschein am Dom zu Osnabrück / © Nicolas Ottersbach (DR)
Sonnenschein am Dom zu Osnabrück / © Nicolas Ottersbach ( DR )
Quelle:
KNA