Ordensgründerin Clara Fey seliggesprochen

"Sinnbild gelebter Nächstenliebe"

Der Aachener Bischof Helmut Dieser freut sich über die Seligsprechung der Ordens- und Schulgründerin Clara Fey im Aachener Dom. "Clara Fey hat ihr Leben den Schwächsten der Gesellschaft gewidmet", so der Bischof.

Clara Fey / © Cornelis Gollhardt (KNA)
Clara Fey / © Cornelis Gollhardt ( KNA )

Den Gottesdienst zur Seligsprechung um 10 Uhr zelebriert Kardinal Angelo Amato, der Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, so das Bistum Aachen. Papst Franziskus hatte im vergangenen Jahr Feys Seligsprechung beschlossen.

Nach der Seligsprechung gibt es ein buntes Bühnenprogramm auf dem Münsterplatz. Zudem besteht von 14.00 bis 17.00 im Dom Gelegenheit, die Reliquien von Fey zu verehren. Diese werden am kommenden Sonntag (6. Mai) nach einem Gottesdienst mit Aachens Bischof Helmut Dieser in einer Prozession von der Kathedrale in die Kind-Jesu-Kapelle in der Jakobstraße überführt. Dort befindet sich das ehemalige Mutterhaus des von Fey gegründeten Orden, in dem die Generalleitung seit 2012 wieder ihren Sitz hat.

Kindern und Jugendlichen ein Zuhause geben

Fey wurde am 11. April 1815 in Aachen als Tochter wohlhabender Tuchfabrikanten geboren. Angesichts der sozialen Probleme durch die Industrialisierung gründete sie 1844 mit drei Gefährtinnen die Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus. Diese bemüht sich, Kindern und Jugendlichen Unterricht, Ausbildung und ein Zuhause zu geben. Die Gemeinschaft breitete sich bald über Europa und Amerika aus.

Fey starb am 8. Mai 1894 im Generalmutterhaus des Ordens im niederländischen Simpelveld, wohin die Ordensleitung aufgrund des Kulturkampfes verlegt worden war. 2012 wurden Feys sterbliche Überreste in die Bischofsgruft des Aachener Doms übertragen.

 

450 Schwestern in Ländern auf drei Kontinenten

"Clara Fey hat ihr Leben den Schwächsten der Gesellschaft gewidmet", erklärte Bischof Dieser. "Ihr Wirken ist Sinnbild gelebter Nächstenliebe." Bei einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche fest, dass ein gestorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat, offiziell verehrt und als Fürsprecher vor Gott angenommen werden kann. Selige werden im Gegensatz zu Heiligen nur regional verehrt.

Heute wirken die rund 450 Schwestern der Kongregation in zwölf Ländern: in Österreich, Belgien, Kolumbien, Deutschland, Spanien, Frankreich, England, Indonesien, Lettland, Luxemburg, Peru und den Niederlanden. Sie arbeiten in Kindergärten, Schulen, Gemeinden, Gesundheitszentren und Armenküchen sowie mit Zugewanderten, Arbeits- und Obdachlosen.

 

Quelle:
KNA