Papst ruft zum Einsatz gegen weltweiten Menschenhandel auf

Ordensfrauen setzen sich für Betroffene ein

Papst Franziskus hat zu mehr Einsatz gegen Menschenhandel weltweit aufgerufen. Er verwies auf eine Initiative von 3.000 Ordensfrauen, die eine Kampagne gegen Menschenhandel gestartet hat.

Moderne Sklaverei / © Harald Oppitz (KNA)
Moderne Sklaverei / © Harald Oppitz ( KNA )

"Am Welttag gegen Menschenhandel lade ich alle ein, gemeinsam mit den Opfern dafür zu arbeiten, das System des Menschenhandels in ein System der Fürsorge zu verwandeln", schrieb das Kirchenoberhaupt am Freitag auf Twitter. Dabei wies er mit einem Hashtag auf die Initiative von rund 3.000 Ordensfrauen und Laien des globalen Netzwerks "Talitha Kum" hin.

Diese hatten vergangene Woche anlässlich des UN-Welttags am Freitag eine Kampagne gegen Menschenhandel gestartet. Entscheidend sei, dass alle Regierungen weltweit den Betroffenen Zugang zu Bildung, Arbeit, Justiz und Gesundheitsversorgung ermöglichten, erklärte das Netzwerk in Rom. Ziel sei es, die systemischen, oft wirtschaftlichen Gründe für Menschenhandel stärker und langfristiger zu bekämpfen.

Rund 50.000 Fälle von Menschenhandel 2018

Das internationale Netzwerk "Talitha Kum" umfasst nach eigenen Angaben 50 Organisationen in rund 90 Ländern. Im vergangenen Jahr seien über das Netzwerk rund 17.000 Opfer von Menschenhandel betreut und versorgt und etwa 170.000 Menschen über die Risiken und Probleme aufgeklärt worden.

Laut dem im Frühjahr veröffentlichten UN-Bericht "Global Report on Trafficking in Persons 2020" wurden 2018 weltweit rund 50.000 Fälle von Menschenhandel offiziell registriert. Die Vereinten Nationen gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Insbesondere Kinder würden immer öfter Opfer von Menschenhandel.


Papst Franziskus / © Domenico Stinellis/AP (dpa)
Papst Franziskus / © Domenico Stinellis/AP ( dpa )
Quelle:
KNA