Verdächtiger nach Angriff auf Synagoge in Essen festgenommen

Ohne Motiv Tat gestanden

Der Angriff auf die Essener Synagoge ist einmal mehr ein Zeichen der Unsicherheit, in der Juden in Deutschland leben. Jetzt wurde ein Verdächtiger festgenommen. Nach diesem Vofall wird von vielen Seiten mehr Schutz für jüdische Einrichtungen gefordert.

Alte Synagoge Essen (dpa)
Alte Synagoge Essen / ( dpa )

Nach dem Angriff auf die Synagoge der Jüdischen Kultusgemeinde Essen hat die Polizei einen Verdächtigen vorläufig festgenommen.

Der 37-Jährige habe die Tat gestanden, ohne jedoch ein Motiv zu nennen, erklärte die Polizei Essen am Dienstag. Die Beamten hätten zudem in seiner Wohnung Kleidung entdeckt, die der Täter auf einer Videoaufzeichnung trägt.

Angriff auf Jüdische Kultusgemeinde Essen

Am Freitag hatte ein Unbekannter einen großen Stein auf die Synagoge geworfen. Dabei wurde eine Glasscheibe in Mitleidenschaft gezogen, aber niemand verletzt.

Wie die Polizei nun mitteilte, war bereits Mitte November ein Fenster der Synagoge beschädigt worden. Auf der Videoaufzeichnung trug der damals unmaskierte Täter dieselbe Kleidung wie bei dem Angriff von Freitag.

Zudem wiesen Mitarbeiter der jüdischen Kultusgemeinde auf den nun festgenommenen Mann hin, da er die Synagoge einige Tage vor der Tat mehrfach kontaktiert hatte.

Der 37-Jährige ist der Polizei bekannt, wie es hieß. Nach früheren Einsätzen sei er "jeweils in einer Spezialklinik behandelt" worden. Es werde nun geprüft, ob er dem Haftrichter vorgeführt werde.

Schutz für Juden in Deutschland

Mehrere jüdische Organisationen hatten sich zu dem Vorfall geäußert. So forderte unter andrem der Zentralrat der Juden in Deutschland mehr Polizeipräsenz und Schutz für jüdische Einrichtungen.

Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein erklärte, dass der Versuch, "am helllichten Tag und vor laufender Sicherheitskamera ein Fenster der Gemeinde einzuschlagen", erneut deutlich mache, dass Juden in Deutschland nicht sicher seien.


Polizistin steht vor einer Synagoge / © Armin Weigel (dpa)
Polizistin steht vor einer Synagoge / © Armin Weigel ( dpa )
Quelle:
KNA
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