Ökumenisches Friedensgebet in Leipzig

Erinnerung an die Völkerschlacht

Die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 war das bis dahin grauenhafteste Gemetzel der Menschheitsgeschichte. Mit einem Friedensgebet wurde jetzt an die Schlacht erinnert. Auch das restaurierte Völkerschlachtdenkmal wird heute feierlich übergeben.

Lichtinstallation am Völkerschlachtdenkmal / © Jan Woitas (dpa)
Lichtinstallation am Völkerschlachtdenkmal / © Jan Woitas ( dpa )

Mit einem ökumenischen Friedensgebet am Leipziger Völkerschlachtdenkmal haben evangelische, katholische und russisch-orthodoxe Kirchenvertreter an die Völkerschlacht und ihre Opfer vor 200 Jahren erinnert. Unter dem Titel "Kommt, alles ist bereit" dankten sie am Donnerstag (17.10.) bei Regen und Wind den 1813 an der Völkerschlacht beteiligten Ländern für Frieden und Versöhnung in Europa.

Kritik an Waffenlieferungen

Die Bischöfin der evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, Rosemarie Wenner, kritisierte in ihrer Predigt zugleich deutsche Firmen, "die Chemikalien und Waffen mit Billigung der Bundesregierung in Krisengebiete liefern". Dieses Gewinnstreben sei einer von vielen Faktoren, die Frieden zerstören oder verhindern, sagte die Bischöfin, die auch Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland ist.

Damit Frieden wachsen könne, forderte Wenner "mutige Schritte der Versöhnung". Dazu zählte die Bischöfin Asyl für Menschen aus Kriegsgebieten, das Miteinander der Religionen sowie das Teilen der Reichen mit den Armen.

Restaurierung des Denkmals abgeschlossen

Das Friedensgebet am Fuß des Völkerschlachtdenkmals mit mehreren hundert Teilnehmern wurde musikalisch umrahmt vom Leipziger Thomanerchor. Mit einem Festakt wird heute (18.10.) an die Völkerschlacht vor 200 Jahren erinnert. Zu den Gästen gehören der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD). Gleichzeitig soll das Völkerschlachtdenkmal nach abgeschlossener Restaurierung feierlich übergeben werden. Der Festakt ist ein Höhepunkt der Gedenkwoche, die am Sonntag mit der Nachstellung der Schlacht und der Aufführung der "Europäischen Friedensmusik" endet.

Mit 100.000 Gefallenen war die Völkerschlacht das bis dahin verlustreichste Gefecht der Menschheitsgeschichte. Damals kämpften die Truppen Österreichs, Preußens, Russlands und Schwedens gegen die Truppen des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte. 100 Jahre später, im Jahr 1913, wurde das rund 90 Meter hohe Völkerschlachtdenkmal an der Stelle errichtet, an der die meisten Soldaten gefallen waren.


Quelle:
epd , DR