Ökumenische Vesper im Naumburger Dom

Naumburger Marienaltar mit zeitgenössischem Mittelteil ergänzt

Im Naumburger Dom wird die Einweihung des vervollständigten historischen Marienaltars am Sonntag mit einer ökumenischen Vesper gefeiert. Das Kunstwerk soll zunächst bis zum 4. Dezember im Westchor der Kirche gezeigt werden.

Naumburger Dom / © Jan Woitas (dpa)
Naumburger Dom / © Jan Woitas ( dpa )

Nach mehr als 500 Jahren wurden die beiden originalen Flügel des Weimarer Malers Lucas Cranach der Ältere (1472-1553) um ein vom Leipziger Künstler Michael Triegel neu geschaffenes Mittelteil sowie einen Sockel ergänzt. Das neu zusammengesetzte Kunstwerk soll zunächst bis zum 4. Dezember im Westchor der Kirche gezeigt werden, sagte eine Sprecherin der Vereinigten Domstifter zu Naumburg. 

Die Initiative für dieses Werk sei gewissermaßen von beiden Seiten ausgegangen, sagte die Sprecherin. Im Dom selbst befänden sich bereits Kunstwerke der Leipziger Schule, sodass ein Engagement des dieser Kunstrichtung zuzurechnenden Triegel begrüßt worden sei. Zudem habe der Maler selbst auch starkes Interesse an diesem Projekt gehabt. Ob die künstlerische Symbiose von Cranach und Triegel über die kommenden Monate hinaus eine dauerhafte Zukunft haben wird, müsse noch entschieden werden, hieß es. So seien noch denkmalschutzrechtliche Fragen zu klären, zumal es Überlegungen gebe, den Altar nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz im Naumburger Dom (Sachsen-Anhalt) aufzustellen.

Vor mehr als 500 Jahren zerstört

Cranach schuf 1519 für den Marienaltar des Naumburger Westchors einen dreiflügeligen Altaraufsatz. Das mit einer Darstellung der Gottesmutter Maria mit Kind versehene Mittelteil des Kunstwerks wurde 1541 zerstört. Die großformatigen Seitenflügel haben die Jahrhunderte überdauert und waren bisher im Domschatzgewölbe des Doms ausgestellt.

Quelle:
epd