Nuntius in Italien sieht Bedrohung der Religionsfreiheit

Sich gegen Lethargie und Lauheit erheben

Der neue Papst-Botschafter in Italien und San Marino sieht die Religionsfreiheit in der westlichen Welt bedroht. Der Westen durchlaufe einen systematischen kulturellen Wandel, der Gott und die Tradition der Kirche zunehmend leugne.

Erzbischof Petar Antun Rajič / © Grimm (DBK)
Erzbischof Petar Antun Rajič / © Grimm ( DBK )

Das sagte Erzbischof Petar Antun Rajic der in Kroatien erscheinenden Wochenzeitung "Glas Koncila". Der kroatisch-kanadische Vatikandiplomat forderte die Christen dazu auf, sich gegen Lethargie und Lauheit zu erheben, um das christliche Erbe zu bewahren. Papst Franziskus hatte den 64-Jährigen vergangene Woche als Nachfolger von Kardinal Emil Paul Tscherrig (77) zum Apostolischen Nuntius für Italien und San Marino ernannt. Damit übernimmt nach dem Schweizer Tscherrig zum zweiten Mal in der Geschichte ein Nicht-Italiener den römischen Nuntiaturposten. 

Botschafteraustausch begann nach Lateranverträgen

Der Botschafteraustausch zwischen Italien und dem Heiligen Stuhl begann nach den Lateranverträgen von 1929. Rajic stammt aus einer Familie mit kroatischen Wurzeln. Seine Eltern wanderten in den 1950er-Jahren nach Kanada aus, wo er 1959 in Toronto zur Welt kam. 1987 für die Diözese Mostar zum Priester geweiht, trat er 1993 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. 

Lateranverträge von 1929

Während des Ersten Vatikanischen Konzils 1869/70 war der Vatikan von italienischen Truppen eingenommen worden und hatte damit auch jegliche weltliche Macht sowie die Ländereien des Kirchenstaates verloren. Erst 1929 sitzen sich beide Parteien wieder scheinbar gleichberechtigt gegenüber: Auf der einen Seite der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri, auf der anderen Seite der italienische Regierungschef Cavaliere Benito Mussolini.

Petersdom in der Abenddämmerung / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Petersdom in der Abenddämmerung / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA