Berliner Mohrenstraße wird nach Protesten umbenannt

Nun also "Anton-Wilhelm-Amo-Straße"

Die Berliner Mohrenstraße soll künftig Anton-Wilhelm-Amo-Straße heißen. Das beschloss die Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Mitte. Zuvor hatte es Forderungen nach einer Umbenennung gegen, da der Name schwarze Menschen herabwürdige.

Berliner Mohrenstraße wird nach Protesten umbenannt / © bildobjektiv (shutterstock)
Berliner Mohrenstraße wird nach Protesten umbenannt / © bildobjektiv ( shutterstock )

Der Verein Berlin Postkolonial begrüßte den Beschluss am Freitag "als international sichtbares Zeichen gegen Rassismus im öffentlichen Raum und als überfällige Würdigung einer herausragenden Persönlichkeit afrikanischer Herkunft in Deutschland".

Umbenennung gefordert

Der Verein und zahlreiche Wissenschaftler hatten eine Umbenennung gefordert, da der Name schwarze Menschen herabwürdige. Er zeuge "von einer in unserer Gegenwart weiterwirkenden gewaltvollen deutschen und europäischen Kolonialgeschichte", hieß es in einem offenen Brief der 100 Wissenschaftler.

Erster Rechtsgelehrte afrikanischer Herkunft in Deutschland

Die Straße im Zentrum der Hauptstadt soll damit den Namen des ersten Rechtsgelehrten afrikanischer Herkunft in Deutschland erhalten. Um 1700 im heutigen Ghana geboren, wurde Amo als Kleinkind nach Europa gebracht und dort an den Herzog Anton Ulrich zu Braunschweig und Lüneburg und dessen Sohn "verschenkt".

Er lernte mehrere Sprachen, studierte Recht und Philosophie und lehrte an der berühmten preußischen Universität Halle und Jena. 1729 verfasste er seine erste Disputation über die "Rechte Schwarzer Menschen in Europa". Nach einer rassistischen Hetzkampagne kehrte er um 1747 in seine Heimat zurück.


Quelle:
KNA