NRW-Ministerin betont Bedeutung der Kirche

Toleranz heute mehr denn je nötig

Die nordrhein-westfälische NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller hat die Bedeutung der Kirche in einer konfliktreichen Zeit hervorgehoben. Besonders Bildungsarbeit und Religionsunterricht seien unverzichtbare Elemente.

NRW-Ministerin Dorothee Feller bei der Einführung von Adelheid Ruck-Schröder in ihr Amt als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen / © David Inderlied (dpa)
NRW-Ministerin Dorothee Feller bei der Einführung von Adelheid Ruck-Schröder in ihr Amt als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen / © David Inderlied ( dpa )

Eine Kirche, "die klar und deutlich für Werte wie Mitmenschlichkeit, Respekt, Verantwortung und Versöhnung eintritt, brauchen wir heute mehr denn je", sagte die CDU-Politikerin Feller am Sonntag in Bielefeld in einem Grußwort zur Einführung der neuen westfälischen Präses Adelheid Ruck-Schröder. Die Gegenwart sei "voller Spannungen, voller neuer und alter Konflikte".

Die Bildungsministerin hob besonders die kirchliche Bildungsarbeit und den Religionsunterricht hervor. Gerade angesichts der Polarisierung und wachsenden Unsicherheit in der Gesellschaft benötigten junge Menschen "die Fähigkeit, solche Fragen ernsthaft und im Dialog mit anderen zu durchdenken".

Grundlegende religiöse Werte

Die Schulen in kirchlicher Trägerschaft seien "eine unverzichtbare Säule in unserem Bildungssystem", sagte Feller. Sie würden Bildungsqualität mit Werteorientierung verbinden und Maßstäbe in der Persönlichkeitsbildung junger Menschen setzen. Diese Werteorientierung im Schulsystem sei auch weit über Westfalen und über die Landeskirche hinaus von unschätzbarem Wert. Es sei wichtig, dass Schüler auch heute noch grundlegende religiöse Werte kennenlernten als Angebot zur Reflexion über Fragen, die für alle Menschen bedeutsam seien.

Die Kirchen stünden dafür, verwurzelt im Glauben und offen für den Wandel zu sein, sagte die Ministerin weiter. Sie sei Ausdruck für das Bekenntnis zu den Werten der Nächstenliebe und des Friedens, zugleich sei sie bereit, immer neu die Menschen von heute zu erreichen. Bereits das Wirken von Martin Luther stehe "für eine Kirche der Toleranz und Offenheit gegenüber allen gläubigen Menschen".

Viertgrößte deutsche Landeskirche

Die promovierte Theologin Adelheid Ruck-Schröder wurde am Sonntag in einem Festgottesdienst in Bielefeld in ihr Amt eingeführt. Die 59-jährige Theologin steht für die nächsten acht Jahre an der Spitze der viertgrößten deutschen Landeskirche mit rund 1,9 Millionen Mitgliedern.

Das Präses-Amt der westfälischen Kirche

Der oder die Präses übt in der Evangelischen Kirche von Westfalen das zentrale Leitungsamt aus. Die lateinische Amtsbezeichnung bedeutet "Vorsitzende/r". Wer das Spitzenamt innehat, vertritt die viertgrößte deutsche Landeskirche mit ihren rund zwei Millionen Mitgliedern nach außen und leitet die Landessynode, das oberste Beratungs- und Entscheidungsorgan. 

Talar mit Beffchen / © ur72 (shutterstock)
Quelle:
epd