NRW-Kirchen bieten Leitfaden für ökumenische Gebäudenutzung

"Gemeinsame ökumenische Präsenz"

Die evangelischen und katholischen Kirchen in NRW wollen Kirchen und Gemeindehäuser stärker gemeinsam nutzen. Unter dem Titel "Und wenn wir alle zusammenziehen?" haben sie dazu einen Praxisleitfaden veröffentlicht.

Paderborner Dom / © Borisb17 (shutterstock)

Das teilte die Erzdiözese Paderborn am Mittwoch. Angesichts der Fortschritte in der Ökumene sowie sinkender Mitgliederzahlen rufen die Kirchenleitungen ihre Gemeinden zu mehr Zusammenarbeit auf.

Hinweise und Anregungen

Der Leitfaden bietet Hinweise und Anregungen für ein miteinander abgestimmtes Vorgehen der Konfessionen, wenn sie seelsorglich genutzte Immobilien aufgeben müssen. Zugleich geht es auch um die gemeinsame Nutzung von Kirchen, Pfarrheimen oder Gemeindezentren. 

Neben katholischer und evangelischer Kirche sind in der Handreichung auch freikirchliche, orthodoxe und orientalische Gemeinden angesprochen. Anstelle konfessioneller Doppelstrukturen in Orts- oder Stadtteilen werben die Autoren für eine gemeinsame ökumenische Präsenz.

Kontakt zu den Nachbargemeinden

Michael Bredecke, Diözesanadministrator im Erzbistum Paderborn / © Roland Juchem (KNA)
Michael Bredecke, Diözesanadministrator im Erzbistum Paderborn / © Roland Juchem ( KNA )

"Suchen Sie bei anstehenden Veränderungen frühzeitig den Kontakt zu den Nachbargemeinden der jeweils anderen Konfessionen und stimmen Sie Ihre Planungen untereinander ab", forderte etwa der Übergangsleiter des Erzbistums Paderborn, Michael Bredeck, die Gemeinden auf. "Prüfen Sie, ob die gemeinsame Nutzung einer Kirche oder eines Gemeindehauses die Möglichkeit bietet, ökumenisch gemeinsam im Stadtteil präsent zu bleiben, Gottesdienste vor Ort zu feiern und kirchliche Angebote dezentral fortzuführen."

Vor einigen Monaten hatten bereits eine evangelische und eine katholische Gemeinde in Münster-Nienberge eine solche Kooperationsvereinbarung erarbeitet. Der landesweite Leitfaden wird herausgegeben von den katholischen Bistümern Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn sowie den evangelischen Landeskirche Lippe, Rheinland und Westfalen. Erhältlich ist er als PDF oder gedrucktes Heft über die Webseiten der Landeskirchen und Bistümer.

Quelle:
KNA